Der Teufel steckt im Detail, und beim Geld hört die Freundschaft auf. Es gibt Menschen, die sich mit großer Neugier dem Ursprung solcher Sprüche mit dem Status „Lebensweisheit" widmen. Wir führen sie ebenso regelmäßig im Mund, wie sie aus der Zeit gefallen scheinen. Man würde in einer säkularen Welt nicht mehr unbedingt den Teufel bemühen, um die Verantwortung für verzwickte Sachlagen festzumachen. Vielleicht ließe er sich in modernerer Variante durch Gutachter ersetzen, die zu (fast) jeder Detailfrage bemüht werden, und das gelegentlich so intensiv, dass jedes teuflische Detail am Ende einer Lösung den Weg versperrt.
Den saarländischen Kommunen mögen solche Betrachtungen überflüssig erscheinen. Fest steht, dass sich der Spruch vom Detail in Sachen Kommunalreform bewahrheitet und vielmehr noch der vom Geld und der Freundschaft. Unstrittig ist, dass es Lösungen für die Altschulden und den gigantischen Investitionsstau geben muss, samt Strukturen, die den modernen Bedürfnissen und Möglichkeiten entsprechen. Bei zwar neuen, aber eben doch überschaubaren finanziellen Möglichkeiten ist es okay, wenn sich die Koalitionspartner über die möglichst beste Prioritätensetzung streiten. Nicht in Ordnung ist, dass nach den jahrelangen Diskussionen und Analysen nach wie vor eher Trippelschritttempo zu vermelden ist. Das nervt und zermürbt Beschäftigte in den Kommunen ebenso wie jeden, der endlich Klarheit will. Da bin ich als Bürger einer kleineren Gemeinde, die sich bereits seit Jahren Einverleibungsgelüsten eines großen Nachbarn gegenübersieht, beileibe alles, nur kein exotischer Ausnahmefall. Ich weiß um die Beteuerung der Freiwilligkeit, aber auch um die ultima ratio. Und je länger sich alles hinzieht, umso näher rückt eben letzteres. Wen wundert da ein wachsendes misstrauisches Unwohlsein?
Dass die Koalitionäre den großen kommunalen Wahltag nächstes Jahr im Blick haben, ist in einer Demokratie kein Grund zum Vorwurf. Gerade deshalb ist jetzt höchste Zeit für Klarheiten zu den teuflischen Details interkommunaler Zusammenarbeit, und zu den Finanzen in einer Art, dass die Kommunen beim Geld nicht die Freundschaft aufkündigen müssen. Sie mit ihren Bürgern haben es durch ihren Beitrag zur Sanierung der Landesfinanzen verdient.