Ein besonderer Erlebnisweg verläuft durch die Kulturlandschaft des Illtales und das Naturschutzgebiet „Täler der Ill und ihrer Nebenbäche". Auf der gesamten Wanderstrecke sind an Wiesen, Feldern und Bauernhöfen 20 Schautafeln aufgestellt, die die Arbeiten in den landwirtschaftlichen Betrieben und das Wirken der Naturschützer beschreiben.
Vom Parkplatz am Sportplatz in der Rechwies sind es nur wenige Meter bis zur Landstraße zwischen Stennweiler und Welschbach. Die Straße muss überquert werden. Anschließend sind wir auf der Straße zum Johanneshof unterwegs. Dieser ist rechter Hand vom Wanderweg nicht zu sehen, aber wir erfahren einige Details über die Weidehaltung der Betreiber des Hofes. In den sumpfigen Wiesen wächst an zwei größeren Wasserflächen Schilfrohr.
Vorbei am Ahlenbach kommen wir zur Fischerhütte und dem Angelweiher des Angelsportvereins Hirzweiler. An der Hütte ist eine Melkstation aufgebaut, an der man nach Anleitung das Melken einer Kuh ausprobieren kann. Wenn es funktioniert, spritzt Wasser aus dem „Modell-Euter."
Wir wandern durch offene Landschaft und erreichen zwischen Wiesen und Feldern den Kastanienhof. Dort werden wir an einer Schautafel über den Milchviehbetrieb von Familie Amann informiert. In den großen Stallungen leben 150 Milchkühe und weitere 100 weibliche Rinder zur Aufzucht.
Vom Kastanienhof bringt uns ein Feldweg wieder in offene Feldlandschaft. Bis zum Berghof müssen wir einige Höhenmeter überwinden. Kurz vorm Hof steht auf einer Wiese eine Sinnenbank. Von dort genießen wir den Blick über Hirzweiler. Auf den Höhenzügen dahinter erkennt man Göttelborn mit Sendemast, das Kohlekraftwerk Weier, Schacht IV der ehemaligen Grube Göttelborn sowie den Wasserturm in Göttelborn.
An der nächsten Abzweigung kommt dann der Hinweis, dass es bis zum Faulenbergerhof, der etwas abseits der Wegführung liegt, 800 Meter in die entgegengesetzte Richtung geht. Auch hier erläutern Schautafeln einiges über den Faulenbergerhof und den Berghof. Wenige Meter weiter erfahren wir Interessantes aus der Welt der Bienen.
Von der Sinnenbank bis Hirzweiler blicken
An der gesamten Wegstrecke stehen an den Rastplätzen Holzstehlen, deren Enden mit geschnitzten Tierköpfen verziert sind. Sie ragen meterhoch in die Höhe und sind meist bereits von Weitem sichtbar. Der Rastplatz in der Nähe des Berghofes an einem alten Steinbruch ist besonders idyllisch gelegen.
Wir wandern bergab und gelangen ins Tal des Münchsbachs, den wir kurz vor dem Fichtenhof überqueren. Nachdem wir den Hof passiert haben, folgt ein kleines Waldstück. Zunächst wandern wir zwischen Feld und Wald bevor wir über einen schmalen Waldpfad das Illtal erreichen. Dort werden wir über die Renaturierung der Ill informiert.
Zum 1990 gegründeten Zweckverband Illrenaturierung gehören die Gemeinden Eppelborn, Illingen, Marpingen und Merchweiler sowie die Naturlandstiftung Saar.
1994 wurde mit der Wiederansiedlung europäischer Biber an der Ill begonnen. Zunächst wurden vier Elbe-Biber ausgesetzt. Inzwischen leben über 400 der putzigen Nagetiere im Saarland. 2006 startete das Projekt der Nerzansiedlung. Im Naturschutzgebiet „Täler der Ill und ihrer Nebenbäche" wurden 27 Nerze ausgesetzt, die an der Ill hervorragende Lebensbedingungen vorfanden.
Wir wandern parallel zur Ill, vorbei am Damwildgehege, und erreichen schließlich Hirzweiler. Nach der Überquerung der Ill müssen wir entlang der Hirzbachstraße (L 130) durch den Ort. Am Ortsende steigen wir links zum Waldhof nach oben. Im Anstieg passieren wir den Philippshof und einen mobilen, rot angemalten Hühnerwagen.
Oben angekommen umrunden wir den Milchviehbetrieb des Waldhofes und wandern bald im schattigen Hosterwald.
Bevor wir an der Dorf- und Schaukäserei in Hirzweiler ankommen, werden wir auf der Höhe zwischen Hirzweiler und Hüttigweiler über frühere Grenzmarken informiert und später am Dorfrand über die Aktivitäten des Hirtenhofes.
In den Räumen der ehemaligen Grundschule in Hirzweiler befindet sich die Produktionsstätte der Dorf- und Schaukäserei Hirztaler. Highlight des Wanderwegs ist die Möglichkeit für Besuchergruppen, die Herstellung des Hirztaler Käses durch Schaufenster mitzuverfolgen und den Käsern über die Schulter zu schauen.
Vom alten Schulhaus sind wir rasch an der Bäckerei und Konditorei Schaefer in der Robert-Koch-Straße angelangt. Stühle und Tische vor und in der Bäckerei laden zur Rast. Anschließend müssen wir zur Hauptstraße und kommen zum Hirzbachhof. Im Hirzbachhof hält Familie Fries vom Aussterben bedrohte Haustierrassen. Seit 2002 ist der Hof als Arche-Hof anerkannt. Arche-Höfe werden seit 1995 von der Gesellschaft für die Erhaltung alter und gefährdeter Nutztierrassen ausgewiesen.
Hinter dem Hirzbachhof passieren wir den Friedhof von Hirzweiler und kommen zur ehemaligen Kiesgrube von Hirzweiler-Welschbach, die ebenfalls zum Naturschutzgebiet „Täler der Ill und ihrer Nebenbäche" gehört. Hier ist „die Illinger Schaf- und Ziegenherde" als Landschaftspfleger unterwegs.
Nachdem wir die letzte Schautafel, an der wir sogar Vogelstimmen hören können, hinter uns gelassen haben, ist es bis zum Ende der Wanderung nicht mehr weit.