Im Kampf gegen Fahrverbote und schmutzige Luft in Städten will die Bundesregierung ältere Dieselautos über die laufenden Software-Updates hinaus nachbessern. „Die bisherigen Kaufprämien waren offenbar nicht attraktiv genug, sonst hätten sie mehr Leute genutzt", sagte Verkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung". Die Gerichtsurteile zu Fahrverboten machten es notwendig, den Bürgern mehr Sicherheit zu geben. Für Pkw wie Transporter müssten die Hersteller nachbessern.
Seit Monaten ist umstritten, ob die Abgasreinigung älterer Diesel nicht nur über die Motor-Software, sondern auch direkt am Motor nachgerüstet werden soll. Umweltministerin Svenja Schulze (SPD) pocht darauf. Es sei weder ökologisch noch ökonomisch sinnvoll, ein wenige Jahre altes Euro-5-Fahrzeug zu verschrotten, das deutlich mehr wert sei, als eine Nachrüstung koste. Zu Nachrüstungen äußerte sich Scheuer in einer im Netz verbreiteten Videobotschaft nicht direkt. Er kündigte aber an, dass es die Autobauer dafür brauche: „Ohne ihre Bereitschaft, für die Zukunft des Diesel zu sorgen, wird es nicht möglich sein", sagte er. Hintergrund der Debatte ist, dass in vielen deutschen Städten Fahrverbote für Dieselwagen drohen, weil die Luft zu stark mit gesundheitsschädlichen Stickoxiden belastet ist.