Die Buden bleiben stehen, die Souvenirverkäufer können sich freuen: Nach neuen Senatsbeschlüssen ist die zukünftige Gestaltung der Umgebung des historischen Grenzübergangs Checkpoint Charlie weiter offen. Nach massiver öffentlicher Kritik hatte der Senat die bisher getroffene Vereinbarung mit dem Investor Trockland gekündigt. Der hatte auf der östlichen Seite das erste „Hardrock"-Hotel in Deutschland geplant, das den Gedenkort in den Schatten stellen würde, sagen die Gegner. Sie fordern stattdessen einen sichtbaren Museumsbau mit einem größeren Vorplatz. Zudem sind laut Medienberichten an der Firma Verwandte des korrupten früheren turkmenischen Staatschefs Saparmurad Nijasow beteiligt.
Nach dem Mauerfall hatte das Land die unbebauten Grundstücke am Checkpoint Charlie für 38,2 Millionen Euro verkauft. In den 90er-Jahren wollte dort bereits der amerikanische Kosmetik-Erbe Ronald S. Lauer bauen, konnte aber nur drei von fünf Gebäuden errichten. 2003 meldete die Gesellschaft Konkurs an. Auch eine weitere Firma scheiterte mit ihren Plänen für die Filetgrundstücke. Die übrigen Flächen landeten beim Insolvenzverwalter.
Trockland erwarb die auf den Flächen lastenden Grundschulden und ließ sich im Grundbuch eintragen, war damit aber noch nicht im Besitz der Grundstücke. Das Land Berlin behielt ein Vorkaufsrecht. Wollte Berlin das ausüben, müsste die Stadt nicht nur den Kaufpreis aufbringen, sondern auch noch für die Grundschulden aufkommen, die sich auf 90 Millionen Euro belaufen.