Noch nie war eine deutsche Fußball-Nationalmannschaft in der Vorrunde einer Weltmeisterschaft ausgeschieden – bis zu diesem Jahr. Das Team von Bundestrainer Joachim Löw ereilte bei der WM in Russland Ende Juni der Fluch des amtierenden Weltmeisters. Wie schon Frankreich, Spanien oder Italien bei anderen Turnieren vor ihnen, musste auch das deutsche Team als Titelträger die vorzeitige Heimreise antreten. Nach der 0:2-Niederlage gegen Südkorea belegte die Nationalelf mit drei Punkten den letzten Platz ihrer Gruppe – hinter Schweden, Mexiko und Südkorea. Bundestrainer Joachim Löw tauchte nach dem Turnier ab und bat sich Bedenkzeit über seine Zukunft aus. Unmittelbar vor dem WM-Turnier hatte der Deutsche Fußball-Bund den Vertrag mit seinem Trainer vorzeitig bis 2022 verlängert – eine Entscheidung, die den Verantwortlichen jetzt auf die Füße fiel und vor heftige Diskussionen sorgte. Ebenso wie der Rücktritt von Mittelfeldstar Mesut Özil, der sich von der DFB-Führung im Stich gelassen fühlte und in einer viel diskutierten Stellungnahme in drei Teilen via soziale Medien insbesondere DFB-Präsident Reinhard Grindel massiv angriff und diesem Rassismus vorwarf. Zudem ging Özil einem Gespräch mit Bundestrainer Löw aus dem Weg und versetzte diesen auch, als Löw sich am Rande einer Trainingseinheit von Özils Club FC Arsenal London mit seinem ehemaligen Lieblingsspieler treffen wollte.
Löw selbst erhielt bei aller berechtigten Kritik auch jede Menge Fürsprache ehemaliger Nationalspieler und erklärte nach einigen Wochen Bedenkzeit, einen Neuaufbau einleiten zu wollen.