2014 wurde die „Station Urbaner Kulturen" in Hellersdorf gegründet. Hier arbeiten Künstler des Kunstvereins Neue Gesellschaft für Bildende Kunst – einer von ihnen ist Adam Page.
Herr Page, wie kommt ein Kunstverein aus Kreuzberg nach Hellersdorf?
Hellersdorf ist die jüngste Großsiedlung Deutschlands, fast wie eine Gartenstadt mit viel Luft und viel Grün. Aber es gibt auch viele Brachflächen. Hier wollten wir Freiräume gestalten. Außerdem ging es darum, zu untersuchen, wie Innenstadt und Peripherie zusammenhängen und wie man das künstlerisch darstellen kann.
Warum wurde die „Station Urbaner Kulturen" eingerichtet?
2014/15 hatten wir den Wettbewerb „Was ist draußen?" innerhalb von „Kunst im Untergrund" initiiert – und da suchten wir einen Standort an der U-Bahnlinie U5. Am U-Bahnhof Cottbusser Platz bot sich eine große Brachfläche für verschiedene Aktionen an. In der Station gab es dazu Ausstellungen, Lesungen und Diskussionsabende. Es ging ja nicht nur um die Präsentation künstlerischer Arbeiten, wir wollten auch den Dialog mit der Nachbarschaft. Der Kiez und seine Bewohner haben so viel Potenzial, das aber gar nicht ausgeschöpft wird.
Wie geht es jetzt weiter?
Wir haben leider für die Station keine Anschlussfinanzierung bekommen, deshalb wird der Wettbewerb „Kunst im Untergrund" weiterziehen. Mit einem neuen Konzept, neuem Team – und an einer andere U-Bahnlinie. Aber als „Initiative Urbane Kulturen" wollen wir in Hellersdorf bleiben, suchen Partner für neue Projekte. Eine Idee wäre, sich mit der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft der Großsiedlung Hellersdorf künstlerisch auseinanderzusetzen.