Ein paar mehr sind es ja schon: Die Zahl der Auszubildenden in der Altenpflege steigt seit einiger Zeit leicht an und lag zuletzt bei rund 68.000. Dennoch herrscht nach wie vor Notstand, insgesamt sind 38.000 Stellen unbesetzt. Das soll sich nach dem Willen von Familienministerin Franziska Giffey (SPD), Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) und Arbeitsminister Hubertus Heil (SPD) durch eine neue „Ausbildungsoffensive" ändern – sie ist das erste Ergebnis einer im Sommer 2018 gestarteten „Konzertierten Aktion Pflege". Unter anderem soll bundesweit kein Schulgeld mehr fällig werden, Azubis sollen vielmehr Vergütungen bekommen.
Patientenschützer und Sozialverbände begrüßten das Vorhaben, warnten aber zugleich vor steigenden Kosten für Pflegebedürftige und ihre Angehörigen. Der Sozialverband VdK forderte Klarheit über die Finanzierung einer stärkeren Ausbildung. „Wichtig ist, dass die Kosten, die mit diesen Verbesserungen einhergehen, nicht den Pflegebedürftigen und ihren Familien aufgebürdet werden", so VdK-Präsidentin Verena Bentele. Das Geld, um Altenpflegeberufe attraktiver zu machen, müsse aus der Pflegeversicherung und aus Steuermitteln kommen.
Die Deutsche Stiftung Patientenschutz erklärte, ohne Zweifel müssten Löhne und Ausbildungsplätze attraktiv werden. „Doch solange unklar ist, wer die Kosten trägt, bleibt es bei schönen Versprechen", sagte Vorstand Eugen Brysch.