Ilona Ottenbreit (46)
Performancekünstlerin | Treptow
Auf ihre an die Wand projizierten Videos malt sie mit breitem Pinsel „Geschichten". Integriert werden dabei Schattenspiele von Tänzern. „Livepaintings" nennt sie diese theatral inszenierten Acts mit Titeln wie „Transition" oder „Schattenfang". Für die in Karlsruhe aufgewachsene Künstlerin, die an der Berliner Universität der Künste (UdK) Malerei und Bildhauerei studierte, haben Skulpturen viel mit Tanz zu tun. Für Ilona Ottenbreit offenbart sich ein Mensch vor allem durch seine Körperhaltung und Positionierung im Raum. Mit ihrer 2011 gegründeten Performance-Gruppe „Dimensionen" bestehend aus Tänzern und Musikern ist sie auf Events zu Gast. Derzeit arbeitet sie an dem Buch- und Ausstellungsprojekt „Just heads". Einer der Köpfe trägt den Titel „Hommage an Giacometti". Der Schweizer Bildhauer ist ihr Held. Obwohl sie versucht hat, ganz eigene Wege zu gehen, „sind auf seltsame Art und Weise ähnliche Figuren entstanden". In ihrer Werkstatt im Atelierhaus Mengerzeile, einer ehemaligen Pianofabrik, stehen zwei Figuren aus mit Gips umwickelten
Ästen. Der bronzene Abguss der Skulptur heißt „Das Vertrauen – Rücken an Rücken" und steht inzwischen im Garten eines Sammlers. Neue Ideen für das Livepainting gibt es schon. Sie will Persönliches oder Zeitgeschichtliches in Szene setzen und malen. Ilona Ottenbreit ist eben, genau wie ihre Kunstwerke, immerzu in Bewegung.