SUV fahren muss kein Luxus sein. Denn mit seiner rumänischen Billigmarke Dacia greift Renault längst das SUV-Segment an. Ihr Preisbrecher Duster ist jetzt in der zweiten Generation auf dem Markt.
Mit einer Länge von 4,34 Metern und einer Breite von 1,80 Meter weist das SUV die Dimensionen des Vorgängers auf und eignet sich dank einer Bodenfreiheit von 21 Zentimetern und Böschungswinkeln von 30 Grad vorn und 34 Grad hinten (Duster 4WD: 33 Grad) auch für Abstecher abseits der Straße. Das gilt nicht zuletzt für die getestete Variante TCe125 mit variablem Allradantrieb. Geländetauglichkeit vermittelt auch die bullige Optik. Details wie der weit nach oben gezogene Unterfahrschutz verleihen dem neuen Modell eine robuste Präsenz. Sein unverwechselbares Erscheinungsbild prägen ferner der neu gestaltete Kühlergrill mit Wabengitter und die markant profilierte Motorhaube. Ein weiteres Merkmal des SUV-Modells sind die in drei Segmente geteilten LED-Tagfahrlichter. Die Hauptscheinwerfer präsentieren sich ebenfalls in markentypischer Dreiteilung.
Bei den Frontantriebsvarianten fasst der Gepäckraum 445 Liter nach VDA-Norm, beim Duster 4WD sind es 411 Liter. Wird die Rücksitzlehne umgeklappt, steigt das Ladevolumen auf 1.478 Liter (Duster 4WD: 1.501 Liter).
Dank der erhöhten Sitzposition hat der Duster-Fahrer einen guten Überblick über den Verkehr. Die Rundumsicht ist allerdings nur mäßig. Zugleich bietet der Duster innen genau das, was die Dacia-Kundschaft erwartet: viel Platz. Fünf Personen können es sich im Innenraum vorn und hinten richtig gemütlich machen und die hohe Sitzposition genießen. Einen Platz im Fond kann man selbst großen Passagieren ruhigen Gewissens anbieten, so großzügig ist die Kniefreiheit. Vorn wie hinten ist auch das Ein- und Aussteigen recht bequem. Das liegt vor allem an der nahezu optimalen Sitzhöhe und der hohen Türöffnung, nur der sehr breite und hohe Schweller stört etwas. Dafür gibt es aber Haltegriffe am Dachhimmel für alle außen sitzenden Insassen – nur nicht für den Fahrer.
Das Ambiente aus Hartplastik und Nadelfilz wirkt zwar traditionell schlicht und billig. Das Cockpit ist aber aufgeräumt und übersichtlich, die Instrumente sind leicht einzusehen, und auch Neulinge finden sich hier intuitiv sofort zurecht.
Zahlreiche Systeme serienmäßig
Im Vergleich zum Vorgänger gibt es ein nochmals gesteigertes passives Sicherheitsniveau. So verfügt die zweite Modellgeneration serienmäßig über vorhangähnliche Windowbags, die die Köpfe von Fahrer und Beifahrer sowie der außen sitzenden Fondpassagiere schützen. Hinzu kommen Front- und Seitenairbags für Fahrer und Beifahrer. Weil beim Seitenaufprall nur eine geringe Crashzone zur Verfügung steht, ist dies besonders wichtig, um die Passagiere wirkungsvoll zu schützen.
Drei-Punkt-Sicherheitsgurte auf allen fünf Plätzen mit Gurtkraftbegrenzern und Gurtstraffern vorn sowie erstmals auch hinten auf den Außenplätzen gehören ebenfalls serienmäßig zur Sicherheitsausstattung. Erstmals warnen eine Anzeige im Instrumententräger bei stehendem Fahrzeug und zusätzlich ein akustisches Signal bei fahrendem Auto, wenn die Fondpassagiere nicht angeschnallt sind.
Ein weiteres Novum für die Allrad-Varianten ist der 4WD-Monitor. Dieser gibt auf dem Touchscreen Auskunft über wichtige Parameter im Gelände. Hierzu zählen die Seitenneigung des Fahrzeugs um die Längsachse und die Neigung des Fahrzeugs an Steigungen und Gefällestrecken. Hinzu kommt ein Kompass, wichtig insbesondere bei Fahrten in weglosem Gelände.
Ausgestattet ist der neue Duster mit zahlreichen Komfortdetails aus höheren Fahrzeugklassen, darunter erstmals einer Klimaautomatik, einem schlüssellosen Zugang und einer Multiview-Kamera. Außerdem an Bord sind eine Bergabfahrhilfe und ein sogenannter Toter-Winkel-Warner.
In der Top-Ausstattung Prestige gibt es zudem ein Multimediasystem mit intuitiver Bedienung über einen Sieben-Zoll-Farbtouchscreen oder den Bedienungssatellit am Lenkrad. Neben Audioanlage, Bluetooth-Schnittstelle für die Freisprecheinrichtung und der Abspielmöglichkeit von Dateien externer Musikträger sowie USB- und Aux-Anschlüssen ist in das Paket ein leistungsfähiges Navigationssystem mit dynamischer Zielführung per TMC integriert. Die Navigation lässt sich wahlweise in 2D-Grafik oder dreidimensional („Birdview") darstellen. Außerdem sind zahlreiche Informationen zur Route abrufbar etwa Geschwindigkeitsbegrenzungen. Zusätzlich kann der Fahrer zwischen der schnellsten, kürzesten und wirtschaftlichsten Streckenführung wählen.