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WAS MACHT EIGENTLICH...

Bette Midler 1979 in „The Rose“. Sie spielt eine Sängerin, die an Drogen zugrunde geht.
Foto: imago / Cinema Publishers Collection

… Bette Midler?

Mit drei Grammys, vier Golden Globes, drei Emmys und zwei Tonys gehört die 73-Jährige seit über 50 Jahren zu den erfolgreichsten US-Entertainern. Sie verkaufte über 35 Millionen Platten und war als Buchautorin erfolgreich. 2017/18 spielte sie in „Hello Dolly" ihre erste Broadway-Hauptrolle. Ein neuer Film mit ihr und Sharon Stone ist in Vorbereitung.

Bei der diesjährigen Oscar-Verleihung am 24. Februar konnte die amerikanische Musical-Legende Bette Midler vor illustrem Publikum unter Beweis stellen, dass ihre Stimme auch mit 73 Jahren noch nicht an Kraft und Einfühlsamkeit verloren hat. Midler war kurzfristig für Emily Blunt eingesprungen und begeisterte das Publikum bei der Performance des als besten Song nominierten „The Place where lost things go" aus dem Film „Mary Poppins Returns". Nachdem sie bei Film- und Musikprojekten seit einigen Jahren kürzergetreten war, scheint sie nun wieder vor Elan zu sprühen. Fünf Jahre nach ihrem letzten Film „Die Bestimmer" (2012) kehrte Midler 2017 in der Tragikomödie „The Freak Show" in einer Nebenrolle als Übermutter wieder in die amerikanischen Kinos zurück. Ganz aktuell sind Dreharbeiten an der Verfilmung des erfolgreichen Broadway-Stückes „Tale of the Allergist’s Wife". Midler spielt hierin eine Ober-Mittelklasse-Ehefrau in einer schweren Spät-Lebenskrise, deren Leben sich durch den Dauerbesuch ihrer Freundin (dargestellt von Sharon Stone) scheinbar zu bessern beginnt. Schon seit einiger Zeit angekündigt, aber noch nicht umgesetzt, ist noch eine Filmbiografie über die Hollywood-Legende Mae West, bei der Midler eine Hauptrolle spielen und mit Regie führen soll.

„Ich war sehr, sehr glücklich"

Bette Midler plant zusammen mit Sharon Stone in einem neuen Film mitzuspielen.
Bette Midler plant zusammen mit Sharon Stone in einem neuen Film mitzuspielen. - Foto: picture alliance / Everett Collection 

In den vergangenen Jahren konnte Midler vor allem mit Musik-Shows, wie 2008 bis 2010 mit „The Showgirl must go on" in Las Vegas und am Broadway große Erfolge feiern. 2013 spielte sie dort die Hollywood-Superagentin Sue Mengers. Im März 2017 wurde sie für ihre erste Broadway-Hauptrolle in dem Musical „Hello, Dolly" mit dem Emmy-Award ausgezeichnet. „Diese Show war einer der Höhepunkte meines Lebens. Sie veränderte mein intellektuelles und mein physisches Leben", schwärmte Midler in der US-Sendung „Good Morning America". Das Stück wurde im Juli/August 2018 wegen des großen Erfolges noch mal ins Programm aufgenommen. „Es ist eine brillante Show mit großartigen Darstellern. Deshalb war ich glücklich, wieder zurückzukommen, weil ich die Kollegen liebe und sie vermisst habe, ebenso wie das Publikum!" In zwölf Monaten stand Midler 242 Mal als „Dolly" auf der Bühne: „Ich war danach sehr, sehr, sehr müde und bin nach dem letzten Auftritt von der Bühne gekrochen." Rückblickend auf ihre über fünf Jahrzehnte währende Karriere sagte Midler kürzlich bei „abc news": „Ich hatte viele Höhepunkte. Und war sehr, sehr glücklich! Ich bin bestimmt nicht die größte Sängerin. Und sicher auch nicht die größte Tänzerin. Aber ich bin fraglos lustig. Ich bin nicht die Schönste, aber ich bin schrill und sorge beim Publikum für gute Laune. Und das mag so etwas." Wahrscheinlich auch deshalb hatte ihr das US-Fernsehen schon 2000/01 eine eigene Doku-Serie mit 18 Folgen gewidmet. Immer wieder veröffentlichte Midler auch Platten, zuletzt erschien 2014 ihr 25. Album „It’s the Girls!"

Gesellschaftspolitisch nimmt Midler kein Blatt vor den Mund. So kritisierte sie im Oktober 2018 die Nominierung des wegen angeblicher sexueller Belästigungen umstrittenen US-Richters Kavanaugh, indem sie den John-Lennon-Song „Women are the niggers of the world" zitierte. Damit löste sie in den USA große Empörung in den sozialen Netzwerken aus. Die Frauen hält Midler für die am wenigsten respektierten Kreaturen dieser Welt: „Vergewaltigt, geschlagen, versklavt, weggeheiratet, arbeitsmäßig ausgebeutet, bildungsmäßig vernachlässigt und von Geburt an Schmerzen und Gefahren ausgesetzt … seit Tausenden von Jahren!"

Engagement für soziale Zwecke

Schon seit Jahrzehnten engagiert sich Midler für soziale Zwecke. So hat sie bereits 1991 das „Adoptier-einen-Highway"-Projekt unterstützt und monatlich 2.000 Dollar für die Reinigung eines Autobahnabschnittes in Kalifornien zur Verfügung gestellt. 1995 tat sie das Gleiche für einen Autobahnabschnitt an der Ostküste. Im gleichen Jahr gründete sie das „New York Restoration Project" (NYRP), das sich um die Wiederbelebung von verwahrlosten Nachbarschaftsparks in benachteiligten Stadtvierteln kümmert, um sie für Anwohner attraktiver zu machen. Auch für die Entwicklung kommunaler Gärten engagiert sich Midlers NYRP in rund 60 Fällen bis heute: Zusammen mit örtlichen Freiwilligen und öffentlichen Stellen sorgt NYRP dafür, die städtischen Gärten sauber und gepflegt zu halten. Außerdem eröffnete Midler 2003 ihren 20.000 Quadratmeter großen öffentlichen „Swinder Cove Park" am Harlem River, in dem kostenlose Sport- und Ausbildungsprogramme für Schüler und Studenten angeboten werden.

Ein alljährlich wiederkehrendes Kostüm-Event ist Bette Midlers „Hulaween Gala" in Manhattan, die im Oktober 2019 bereits zum 23. Mal stattfinden wird. Bei dieser Charity-Veranstaltung zugunsten des New York Restoration Projects erscheinen zahlreiche Prominente in schrillen Outfits. Im Vorjahr wetteiferte auch Midlers einzige Tochter Sophie von Haselberg mit ihrer Mutter um das auffälligste Kostüm. Die 32-Jährige ist ebenfalls Schauspielerin und in „House of Cards" zu sehen.

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