Berlin ist stolz auf seine Museumslandschaft. Zu Recht, denn die großen Häuser – darunter auch die „5 von der Museumsinsel" ziehen jährlich Millionen von Besuchern aus dem In- und Ausland an. Ob Nofretete oder das Skelett des Tyrannosaurus Rex „Tristan", Münzkabinett oder expressionistische Künstler der „Brücke-Gruppe" – kaum ein Thema, zu dem es nicht das passende Museum in der Hauptstadt gäbe. Die Stiftung Preußischer Kulturbesitz ist allein für 17 Häuser zuständig, weitere gehören zur Stiftung Stadtmuseum Berlin, dazu kommen weitere landeseigene und privat betriebene Museen. Mitunter sind es engagierte Vereine oder leidenschaftliche Sammler, die mit kleinem Budget, dafür aber viel Herzblut Heimatmuseen beispielsweise in den Außenbezirken Berlins am Laufen halten. Oder Räumlichkeiten für eine überbordende Privatsammlung an zum Beispiel unterschiedlichsten Fahrrädern organisiert haben.
Alles begann mit dem Königlichen, später Alten Museum, das König Friedrich Wilhelm III. 1825 bis 1830 bauen ließ, die Basis für die heutige Museumsinsel, Volker Thomas hat sich mit ihrer wechselvollen Geschichte beschäftigt – sowie mit den Persönlichkeiten, die das Profil der Sammlungen maßgeblich bestimmt haben.
Darunter ist auch James Simon, den manche als „bedeutendsten Mäzen" für die Berliner Museen bezeichnen. Erst kürzlich ist die nach ihm benannte James-Simon-Galerie auf der Museumsinsel eröffnet worden. Ein Entwurf von Stararchitekt David Chipperfield, quasi ein Entree zum Museumskomplex in Berlins Mitte. Helmut Uwer hatte Gelegenheit, sich das Gebäude bereits vor der offiziellen Eröffnung anzuschauen.
Die Arbeit hinter den Museumskulissen
Was alles hinter den Kulissen passiert, bevor eine große Ausstellung mit jahrhundertealten Gemälden eröffnen kann, das wollte gern Susanne Kilimann wissen. Sie hat sich mit einer Restauratorin getroffen, die Einblicke in die mitunter sehr technische Arbeit an alten Werken gab. Und die erzählte, dass man sogar Überraschungen erleben kann und manches Gemälde bei seiner Entstehung ganz anders aussah als heute.
Geradezu detektivisch geht es auch bei den Provenienzforschern zu. Sie beschäftigen sich mit der Frage, wie ein Werk eigentlich ins Museum kam –
vor allem, wenn es dorthin in der Zeit zwischen 1933 und 1945 gelangte. Eine sehr kleinteilige Arbeit, mitunter mühselig. Schließlich geht es darum, alte Ausstellungs- und Auktionskataloge zu sichten, manchmal auch mit Nachfahren von Künstlern oder Kunstsammlern ins Gespräch zu kommen. Immer in der Hoffnung, dass es gelingt, für das betreffende Kunstwerk eine faire Lösung für den ursprünglichen Eigentümer oder seine Erben zu finden.
Wie kann und sollte das Museum der Zukunft aussehen? Vermutlich wesentlich digitaler als heute. Isabel Kuhl stellt vielversprechende Konzepte vor – darunter Apps und Chatbots. Doch Museen kann man nicht nur durch Einsatz moderner Technologien zugänglicher machen. Welche Konzepte gerade entwickelt werden, um neue Zielgruppen zu erreichen, dazu hat sich Gaby Berndt unter anderem im Brücke-Museum umgehört.