Mörderischer Norden
An der südöstlichen Küste Jütlands finden zwei kleine Jungen eine Leiche am Strand: eine junge Frau, erschossen. Seit zwölf Jahren gilt sie als vermisst. Sie soll unter falschem Namen in Deutschland gelebt haben. Was hat die Frau veranlasst, in ihre alte Heimat zurückzukehren? Mit wem hat sie sich getroffen? Wer hat Grund, sie zu töten? Für Mordkommissarin Vibeke Boisen aus Flensburg und ihren dänischen Kollegen Rasmus Nyberg beginnt eine mühsame Ermittlungsarbeit.
Autorin Anette Hinrichs startet mit dem Roman „Nordlicht – Die Tote am Strand" eine neue Krimiserie. Im Mittelpunkt steht die Polizeiarbeit des gemeinsamen Zentrums der deutsch-dänischen Polizei in Padborg. Die Recherchen des Teams führen von Kollund und Kruså nach Aarhus und Sonderburg, nach Flensburg und Hamburg.
Erst ein zweiter Mord lässt Rasmus und Vibeke erkennen, wie die vielen Puzzleteile der Spurensuche zusammengehören. In letzter Minute wenden sie ein weiteres Unheil ab und stellen den Täter.
Vibeke und Rasmus könnten als Ermittler kaum gegensätzlicher sein. Sie stets überlegt, kontrolliert, sich an Regeln haltend. Er lieber spontan, aus dem Bauch heraus und eigenwillig. Nach anfänglichem Misstrauen finden die beiden eine Arbeitsbeziehung mit gegenseitigem Respekt und Anerkennung. Über Privates verlieren sie so gut wie kein Wort. Hinter beiden liegt eine schwierige Vergangenheit, die sie hinter der Arbeit verstecken. Doch angesichts des Täters sieht Rasmus sich am Ende derart mit seinem eigenem Schicksal konfrontiert, dass es ihn fast das Leben kostet.
Anette Hinrichs verzichtet in ihrem Roman auf brutale Morde und wilde Action. Sie fesselt den Leser mit einem detaillierten, spannenden Ermittlungsprozess, überzeugenden Charakteren der Ermittler und der lebendigen Beschreibung von Land und Leuten. Deutlich ist zu spüren, wie vertraut der Autorin die Landschaft Dänemarks und der nordische Menschenschlag sind. Lesegenuss für alle, die den Norden lieben.