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WAS MACHT EIGENTLICH...

Frederic Meisner – hier an der Seite von Maren Gilzer – moderierte
Foto: imago images / teutopress

… Frederic Meisner?

Als einer der Moderatoren der „Glücksrad"-Show wurde er in den 90ern bekannt. Danach präsentierte er noch einige weitere Vorabendsendungen im Privatfernsehen. Heute moderiert der 66-Jährige besondere Events, betreibt ein Weingut und produziert Trachtenmode.

Mit Mode kam Frederic Meisner schon vor über 40 Jahren in Berührung, weil er sich als Model für die Versandhäuser Quelle und Otto seine Schauspielausbildung finanzieren musste. Nach einer langen Karriere vor der Fernsehkamera kehrte er 2013 zu diesen Anfängen zurück: Er gründete in München das Modelabel „Frederic Meisner" und vertreibt seither erfolgreich Trachtenmode für Männer. „Exklusive Tracht für den modebewussten Herrn mit alpinem Anspruch" heißt es dazu auf der Firmen-Website. „Ich bin nicht der neue Kretschmer oder Joop. Aber ich bin schon immer ein kreativer Mensch gewesen", betont Meisner in einem TV-Interview. Mit seinen Ideen versucht er der etwas angestaubten Männer-Trachtenmode etwas mehr Pfiff zu verleihen. „Tracht sollte man überall tragen", versucht der Ex-Moderator den Kundenkreis für seine „moderne, lässige und vor allem alltagstaugliche Mode" weiter auszubauen. Inzwischen ist Meisner schon recht erfolgreich. Zahlreiche Promis tragen seine Kreationen, die mit mehreren Hundert Euro pro Einzelstück zur gehobenen Preisklasse gehören. Zum Oktoberfest im vorigen Jahr organisierte Meisner das erste Treffen der „Trachtengötter", bei dem viele bayerische Trachtenmacher auf der Wiesn zum Gedankenaustausch und zum Feiern zusammenkamen. „In diesem Jahr werden sicher noch mehr meiner Einladung folgen", ist sich der Neu-Designer sicher.

Rückzug Aus dem Trabersport

Frederic Meisner produziert heute unter anderem Trachtenmode.
Frederic Meisner produziert heute unter anderem Trachtenmode. Foto: picture alliance / Geisler-Fotopress

Aber der vielseitige und geschäftstüchtige Meisner hat neben der Mode noch andere Standbeine. Über 30 Jahre hat er Trabrennpferde gezüchtet und erfolgreich zu Rennen geschickt. „Als Besitzer und Züchter habe ich über 200 Rennen gewonnen, darunter den Großen Preis von Deutschland und das Berliner Stuten-Derby." Seit 1987 hat er bereits über 60 Promi-Trabrennen organisiert, bei denen unter anderem auch Günther Jauch und Fritz Wepper im Sulky saßen. Kürzlich jedoch zog sich Meisner, der mit seiner Firma eine Zeit lang auch Filme über Pferde, Gestüte und Trainer produziert hat, enttäuscht vom Traber-sport zurück. „Der Trabrennsport hat es in den letzten Jahren versäumt, auf die Menschen zuzugehen und die Öffentlichkeit zu suchen." Außerdem seien zu viele Fehler begangen worden, die bis heute auf der Tagesordnung stünden. Durch diesen Rückzug aus dem Pferdesport wurden bei Meisner wohl wieder Energien für Neues frei: Mit dem Erlös aus dem Pferdeverkauf hat er sich ein kleines Bordeaux-Weingut gekauft und vermarktet nun seine eigenen Rotweine.

Mit diesen Aktivitäten steht Meisner natürlich nicht mehr ganz so im öffentlichen Interesse wie als TV-Moderator. Dabei blieb er dem Bildschirm auch nach den 14 erfolgreichen Jahren mit dem „Glücksrad" weiter treu. Er moderierte bei einigen Privatsendern diverse Shows rund um Musik, Kino und Reisen und war bis 2017 hin und wieder noch im Fernsehen aktiv: Bis dahin hatte er gut 17 Jahre lang bei Sky-Goldstar-TV die Sendung „Hitcocktail" präsentiert. Für Goldstar hat er 2017 auch bei der Verleihung des Bayerischen Fernsehpreises als „rasender Reporter" zahlreiche Prominente interviewt. Obwohl Meisners große Fernseh-Zeiten schon länger vorüber sind und er inzwischen ergraut ist, wird er auf der Straße immer noch erkannt. „Als ich neulich an der Kreuzung stand, schrien zwei junge Frauen: ‚Ah, das ist ja der Meisner vom Glücksrad!‘ Die waren höchstens 28 Jahre alt und haben damals wohl bei irgendwem auf dem Schoß gesessen!", vermutete er 2018 bei „T-Online". Den Bildschirm vermisst Meisner nicht: „Ich habe mittlerweile ein gewisses Alter und tue jetzt einfach Dinge, die mir persönlich Spaß machen.Ich bin nicht mehr auf Einschaltquoten angewiesen!" Trotzdem scheint er einem Comeback nicht ganz so negativ gegenüberzustehen: „Ich streite es nicht ab: Wenn heute ein gutes Angebot käme, wäre ich nicht abgeneigt. Ich bezweifle es aber." Ohnehin habe sich das Fernsehen sehr gewandelt, die Jugend sitze heute am Samstagabend nicht mehr wie früher gemeinsam mit den Eltern vorm Bildschirm. Auch Meisner selbst sieht nicht mehr viel fern, weil ihn dort kaum noch etwas „vom Hocker haut". „Zu meiner Zeit war das alles noch leichter. Da haben sich die Fernsehmacher noch richtig was getraut, und Quoten waren kein Thema!" Heute würden für ein neues Format erst mal drei Folgen gedreht, und wenn die ersten beiden nicht erfolgreich sind, werde die dritte schon nicht mehr ausgestrahlt.

Hält sich fit mit Sport

Gelegentlich übernimmt der 66-jährige hauptberufliche Modemacher auch noch Moderatoren-Aufträge bei Live-Events und Open-Air-Veranstaltungen. Der noch jugendlich wirkende Meisner hält sich mit diversen Sportarten fit, ist gern mit dem Rennrad unterwegs und geht seit seiner Jakobsweg-Tour 2016 mit drei ehemaligen Moderatorenkollegen heute sogar ab und zu wandern. 2018 hat er sich auch für zwei Jahre verpflichtet, für den Sozialdienst „Pflegehelden" als Werbepartner zur Verfügung zu stehen: „Ich werde mich als Testimonial-Werbegesicht so gut ich kann persönlich engagieren: Es liegt mir am Herzen!"

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