Hass auf Juden und Israelis ist in Berlin weiterhin alltäglich. 404 Fälle an 180 Tagen zählte die Recherche und Informationsstelle Antisemitismus (RIAS) für das erste Halbjahr 2019. Dies ist ein leichter Rückgang im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. 2018 gab es 579 antisemitische Vorfälle. Auch die Zahl der Sachbeschädigungen und Bedrohungen ging leicht zurück. Für den Antisemitismusbeauftragten des Landes Berlin, Lorenz Korgel, ist das kein Grund zur Entwarnung. „Antisemitismus bleibt ein gravierendes Problem, mit dem wir uns in Berlin nicht abfinden dürfen. Die Zahl antisemitischer Vorfälle ist weiterhin auf einem hohen Niveau."
Während die Fallzahlen im Internet rückläufig seien, sei die Zahl der von antisemitischen Angriffen unmittelbar Betroffenen nahezu gleich geblieben. Ein Sprecher von RIAS: „Dabei ist das Alarmierende: Oft reicht es für einen Angriff aus, wenn jemand durch einen Davidstern als Jude zu erkennen ist. Oder weil er Hebräisch spricht."