Die Blumenkinder aus den 60er- und 70er-Jahren sind ein Stück Geschichte, das für viele Künstler immer noch aktuell ist. Auf ihrem neusten Album „Schritte" beschreiben Silbermond eine idealistische Gesellschaft, in der es weder den Kapitalismus, Klimakatastrophen oder Gewalt gibt. Zusammengefasst in dem Titel „Träum ja nur (Hippies)" spricht die Frontfrau Stefanie Kloß dabei insbesondere Heranwachsenden aus der Seele. Das Thema „Geld" widerspricht für Silbermond der Liebe aus freier Entscheidung. Dies steht jedoch dem Song „Silbermond" gegenüber, in dem sich die Sängerin der enttäuschten Bevölkerung widmet. Er handelt von Menschen, die sich von berühmten Musikern, so auch Silbermond, unverstanden fühlen, weil sie in einem Kosmos thronen, der mit der Realität und den „echten" Sorgen der Menschheit kaum mehr etwas zu tun hat. Doch das Gegenteil ist der Fall: Die Band Silbermond engagiert sich bereits seit Jahren – auch mit musikalischer Gesellschaftskritik. Die Gruppe stammt selbst aus einem kleinen Dorf und hat daher auch nicht vergessen, wo sie herkommt. „Die Welt scheint aus den Fugen. Das Klima kippt, Trump, Erdogan, Johnson und der Brexit, die Wahlergebnisse in Sachsen und Brandenburg im Jahr 2019 lassen auch Silbermond nicht kalt", betont die PR-Agentur der Band.
Teenagern möchte die Formation mit Songs wie „Amy" Mut zusprechen, damit sie selbstbewusst und glücklich durch das Leben laufen können. Dies liegt wahrscheinlich auch nicht zuletzt daran, dass Stefanie Kloß vor einiger Zeit Mutter geworden ist.
Dass sie dennoch ein Freigeist ist, für den das Gefühl der Freiheit im Denken und Fühlen besteht, beweist der gleichnamige Song „Freiheit". Denn eine absolute Ungebundenheit kann es nicht geben, das wissen auch Silbermond.
Musikalisch gesehen überzeugen Silbermond wie eh und je mit handgemachter, gitarrenlastiger Musik und einem dynamischen Schlagzeug sowie einem pulsierenden Bass – und führen damit die Tradition ihrer Musikergeneration fort. Zuweilen schleichen sich auch ein paar digitale Elemente ein. Aber im Großen und Ganzen bleiben sich Silbermond auch auf ihrem neuen Album selbst treu.