Bilder der Woche ausblenden
Bilder der Woche einblenden

WAS MACHT EIGENTLICH...

Durch ihre Rolle in der Komödie „Die Kaktusblüte“ im Jahr 1969 wurde Goldie Hawn berühmt
Foto: imago images / Prod.DB

… Goldie Hawn?

Sie gewann mit 24 Jahren den Oscar, war von den 70er- bis zu den 90er-Jahren großer Hollywood-Star und war auch als Regisseurin und Produzentin erfolgreich. Zuletzt stand sie nur noch selten vor der Kamera und kümmert sich nun vor allem um ihre Kinderbildungs-Stiftung. 2020 soll die 74-Jährige in „Christmas Chronicles" aber noch mal sich selbst spielen.

Obwohl Goldie Hawn als Darstellerin einen Oscar und einen Golden Globe gewann und neun weitere Male für diese Preise nominiert war, bekannte sie kürzlich im englischen „Guardian": „Ich sehe mich mehr als Tänzerin denn als irgendwas anderes." Und in der Tat spielte das Tanzen eine große Rolle in ihrem Leben: Ihre Mutter war Tanzlehrerin, und sie selbst trat in jungen Jahren bereits als Ballerina und Go-go-Tänzerin auf. Und der Rolle als Tänzerin Goldie Jeanne bei ihrem Filmdebüt in einem Musical verdankt sie letztlich ihren Künstlernamen. Dass Hawn tänzerisch noch immer nichts verlernt hat, stellte sie kürzlich auf einem Instagram-Video unter Beweis: In einem Fitness-Workout bewegt sie sich mit durchtrainiertem Körper und selbstvergessen auf einem Trampolin. Ein anderes aktuelles Video zeigt, wie sie unbefangen wie ein Kind durch ihr Haus tanzt. Hawn bezeichnet das Tanzen als eine Metapher: „Es verrät, wie wir uns durchs Leben bewegen, wie wir der Gegenwart gegenüberstehen und wie wichtig und wertvoll wir uns fühlen", betont sie im „Guardian". Tanzen sei wie Meditation über sich selbst. Und mit Meditation beschäftigt Hawn sich schon seit ihrem 21. Lebensjahr: „Meditation ist der Weg, wie man seinen Geist trainiert, ruhiger zu werden", betont sie. Sie finde dadurch bis heute ihr inneres Universum und jenen Teil ihrer Persönlichkeit, der nur ihr selbst gehöre. Dagegen beobachte sie mit Sorge, dass die jungen Leute heute durch Dauerpräsenz in den sozialen Medien oft mental überfordert und in ihrer Persönlichkeitsentwicklung gestört werden.

Goldie Hawn mit ihrem Partner Kurt Russell bei einer Benefizgala.
Goldie Hawn mit ihrem Partner Kurt Russell bei einer Benefizgala - Foto: picture alliance / Geisler-Fotopress

Sie wirbt für Gedächtnispausen

Diese Erkenntnis ist einer der Gründe, warum die Hollywood-Ikone 2003 ihre „Hawn Foundation" gegründet hat, eine Non-Profit-Organisation, die Jugend-Bildungsprogramme entwickelt und in die Öffentlichkeit, vor allem aber in Schulen bringt. Für ihr „Mind Up"-Projekt hat Hawn Psychologen, Neurowissenschaftler und Pädagogen zusammengebracht, um ein Curriculum für aufmerksames Lernen zu erarbeiten. Die Inhalte werden heute weltweit an junge Menschen weitergegeben, damit sie lernen, ihre geistigen Möglichkeiten auszuschöpfen und ihre Emotionen unter Kontrolle zu behalten. Bei Schulbesuchen wirbt Hawn dafür, täglich drei fünfminütige „Gedächtnispausen" mit psychologischen Techniken einzulegen. Speziell für die Corona-Pandemie bietet sie derzeit für Jugendliche und Erwachsene eine angeleitete Gedächtnispause an und veranstaltet auf ihrer Facebook-Seite unter dem Titel „Keep your Mind-Up" derzeit ein Webinar für Schüler und Lehrer.

Als Schauspielerin hat sich die vielfach ausgezeichnete Goldie Hawn seit 2003 weitgehend zurückgezogen. Bis dahin hatte sie in drei Jahrzehnten neben einem Oscar und einem Golden Globe nicht zuletzt auch den Hollywood Film Award (2003) und die Goldene Kamera (2005) jeweils für ihr schauspielerisches Lebenswerk erhalten. Für ihre bisher letzte Rolle nach 15 Jahren Leinwandabstinenz, 2017 in „Mädelstrip", war sie jedoch auch zum zweiten Mal für die „Goldene Himbeere" als schlechteste Nebendarstellerin nominiert. Ebenfalls 2018 spielte sie dann in dem Netflix-Film „The Christmas Chronicle" sich selbst und wird auch in der für 2020 geplanten Fortsetzung erneut diese „Rolle" übernehmen. Im Rückblick auf ihre Karriere bedauert Hawn, dass sie nicht öfters ernstere Frauen verkörpern durfte: „Ich glaube, dass das Publikum mich nur in lustigen Rollen sehen will, was mich daran hinderte, mich weiterzuentwickeln." Neben ihren Erfolgen als Darstellerin hat sie schon früh auch als Produzentin von Kassenschlagern wie „Schütze Benjamin" (1980) und „Overboard – Ein Goldfisch fällt ins Wasser" (1987) von sich reden gemacht und 1997 in dem Südstaaten-Drama „Hope" auch ihr Debüt als Regisseurin gegeben.

Enge Verbindung zur Tochter

Das beliebte Cover-Girl früherer Jahre ist im April wieder auf das Titelbild eines Hochglanz-Magazins zurückgekehrt: In der „Beautiful"-Ausgabe von „People" war Hawn zusammen mit Tochter Kate Hudson und ihrer anderthalbjährigen Enkelin Rani abgebildet. Zu ihrer Tochter hat die Oscarpreisträgerin eine sehr enge Verbindung, tauscht sich mit ihr regelmäßig über wichtige und selbst intimste Dinge aus und steht ihr beruflich und privat mit Rat und Tat zur Seite. Nach mehreren Beziehungen und zwei gescheiterten Ehen hat Hawn mit dem Kollegen Kurt Russell seit 1983 einen dauerhaften Partner gefunden: Als Geheimnis dieser Verbindung bezeichnet sie die beidseitige Fähigkeit zur Vergebung. Das Paar gilt für die ebenfalls dreifache Mutter Kate Hudson als Vorbild, weil Goldie und Kurt es geschafft hätten, „für uns alle in Zeiten des Aufruhrs eine Einheit zu bleiben. Sie sind wirklich das Zentrum all unserer Leben", betont Hudson dazu im April in einem „People"-Interview. Neben Kate kann Hawn auch auf ihre beiden Söhne stolz sein: Oliver Hudson (44) ist als Schauspieler und Drehbuchautor erfolgreich und auch Wyatt Russell (34) steht nach einer Karriere als Hockeyspieler inzwischen öfter vor der Kamera.

MEHR AUS DIESEM RESSORT

FORUM SERVICE