Michelle Sachs
Vergolderin | Weißensee
Was sie in die Hand nimmt, wird zu Gold. Ihr Büro schmückt eine selbst gebaute Goldlampe, an der ein ultraleichtes, nur ein Zehntausendstel Millimeter dünnes Blattgold hängt und eine vergoldete Sonnenuhr nach historischer Vorlage, ihr Gesellenstück. Nach der Ausbildung in einer Bilderrahmenwerkstatt absolvierte Michelle Sachs diverse Praktika unter anderem in den Malsälen der Deutschen Oper, der Komischen Oper oder dem Maxim Gorki Theater und studierte an der Hochschule für Bildende Künste in Dresden Theatermalerei. Inzwischen vergoldet sie fast alles. Vom Ginkgoblatt bis zur WC-Schüssel. Die gebürtige Ost-Berlinerin liebt es „in die Fläche zu gehen". Sie experimentiert mit Blattmetallen, darunter auch mit Silber, Messing oder Kupfer auf Leinwänden oder verkleidet sogar ganze Räume. 200 Quadratmeter Ausstellungsfläche veredelte sie gemeinsam mit dem Team ihres Unternehmens „Goldsachs" (goldsachs.de) im Pergamonmuseum und brauchte dafür viele Tausend metallene Blätter. Über sechs Kilometer Profile und Ornamente wurden von ihr in der Staatsoper neu vergoldet und restauriert. Blattgold, das es in mehr als zwei Dutzend unterschiedlichen Farbtönen gibt, verzaubert sie. Vergolden ist aber auch eine Wissenschaft für sich und erfordert viele Arbeitsschritte. Der Untergrund, der aus verschiedenen Schichten besteht, muss stimmen.