Von Hoodies über Sneaker bis hin zu coolen Denim-Styles reicht das Repertoire der aktuell angesagten Streetwear-Designer. Wer allerdings wirklich cool unterwegs sein will, der achtet nicht nur auf die Optik, sondern auch auf die Herkunft seiner Lieblingsklamotten.
Faire Produktion, kurze Lieferketten und ökologische Materialien sind die Hauptargumente für den Kauf von Öko-Kleidung. Dass dazu allerdings nicht nur Gesundheitslatschen und Wallekleider gehören, das beweisen Label wie Attire und The Tracksuit-Club. Gegründet von der Fashion-Influencerin Xenia Adonts vertreibt Attire von Hosen über Cardigans bis hin zu hochwertigen Seidentops eine große Auswahl schicker Streetstyles. Zu den Besonderheiten in der aktuellen Kollektion gehören das minimalistische Design und die praktischen Schnürvarianten der Oberteile. Dadurch passen sich die Tops jeder Figur perfekt an und lassen sich sehr flexibel stylen. Sämtliche It-Pieces bestehen aus natürlichen Materialien wie Cupro, Seide und Baumwolle. Das sorgt für einen hohen Tragekomfort.
Komfort ist auch das Schlüsselwort im The Tracksuit Club. Gegründet in der deutschen Modemetropole Berlin orientieren sich die Designer an typischen Streetwear-Klassikern wie Jumpsuits und Hoodies. Sämtliche Rohstoffe zur Fertigung der Kollektionen stammen aus dem europäischen Ausland. Das hält lange Lieferwege und damit die Emissionen gering. Neben Bio-Baumwolle bestehen die Leggings, Shirts und Jogger aus recyceltem PET. Coole Schriftzüge und reflektierende Prints komplettieren den sehr jungen Style. Damit trifft The Tracksuit Club den Nerv der modehungrigen Städter. Die Looks orientieren sich stark an der Herkunft des Streetwear. Dieser stammt aus der Hip-Hop-Szene, wurde in den 1980er-Jahren etabliert und seitdem ständig weiterentwickelt. Die Kleidung soll nicht nur cool und lässig aussehen, sie soll auch bequem und sportiv sein. Ein Anspruch, den inzwischen viele Label für sich entdeckt haben. Coole und nachhaltige Streetwear-Fashion ist deshalb eine wertvolle Konstante in der Modeszene geworden. In Private Studio ist ein gutes Beispiel für die enge Verbindung von Musik und Mode. Hinter den lässigen Entwürfen steckt Michael Späth. Als ehemaliger Modeblogger weiß der genau, was seinen Kunden gefällt. Und dazu zählen echte Superstars wie Cody Simpson, Gigi Hadid und der Tokio-Hotel-Gitarrist Tom Kaulitz, die sogar Teil der Entwürfe geworden sind. Die erste Kollektion des Modemachers lief unter dem Titel „Loneliness keeps me running", und sie war eine sehr persönliche Ode an den eigenen Gemütszustand. Einsam sein und daraus etwas Sinnvolles zu schaffen, das gelingt In Private Studios famos. Produziert wird in der Türkei. Alle Stücke bestehen zu 100 Prozent aus Bio-Baumwolle und sind deshalb absolut bequem und hochwertig. Qualität ist etwas, was auch dem Münchner Label Thokk Thokk am Herzen liegt. Deshalb finden ausschließlich Fairtrade und Bio zertifizierte Fasern Verwendung. Als echte Besonderheit zählen zu den verwendeten Stoffen auch sogenannte Kapokfasern. Die stammen vom Kapok-Baum, der in den Tropen beheimatet ist und dort wild wächst. Seine Fasern gehören zu den leichtesten bekannten Pflanzenfasern, was an den unzähligen Lufteinschlüssen liegt. Dank modernster Webtechniken lassen sich diese verspinnen und so für die Herstellung von Mode effizient nutzen.
Rohstoffe zur Fertigung stammen aus dem europäischen Ausland
Bei Thokk Thokk kommen sie als kuschelweiches Futter in Jacken und Parkas zum Einsatz. Das Sortiment selbst ist aber noch viel umfangreicher. Neben Jacken, Hoodies, Hosen und Mützen gibt es sogar Socken im Angebot. Das Design ist minimalistisch gehalten. Trotzdem erfreuen sich Modefans an den markanten grafischen Details, die das Streetwear-Label auszeichnen. Dass Eco-Fashion keine ausschließlich deutsche Idee ist, sondern auch andernorts eine große Bedeutung hat, zeigt Ecoalf. Das spanische Label arbeitet nach dem Motto „Because there is no Planet B" und meint das wörtlich. Verwendung findet in der Produktion ausschließlich Müll. Dabei scheinen dem Gründer Javier Goyeneche die Ideen nie auszugehen. Es gibt eine Swimwear-Linie, die aus PET-Flaschen besteht. Sneaker aus Pflanzenfasern und recycelten Plastikflaschen, die ganz ohne giftige Klebstoffe auskommen. Und sogar Flip-Flops aus kaputten Autoreifen. Das gesamte Sortiment an Ecoalf-Fashion umfasst coole Streetwear für Männer, Frauen und Kinder. Auch Accessoires wie Rucksäcke gehören zum Angebot. Gestartet ist das Label bereits vor zehn Jahren. Seitdem gibt es sogar eine eigens gegründete Stiftung „deren Hauptziel es ist, die spezifizierte Verwertung von Abfällen zu fördern, um sie durch die Entwicklung und Anwendung modernster wissenschaftlicher und technologischer Erkenntnisse zu recyceln, aufzuwerten und ihre schädlichen Auswirkungen auf die Umwelt zu vermeiden."
Gut für die Umwelt ist es auch, sogenannte Slow Fashion zu entwerfen. Darunter verstehen Label wie Veja richtig schicke Sneaker, die einem in zehn Jahren noch gefallen. Genauso lang ist es auch her, dass die ersten Schuhe des Labels auf den Markt kamen. Seitdem freuen sich die Füße auf richtig stylishe Treter, die ausgesprochen bequem zu tragen sind. Veja verfolgt dabei zwei Produktlinien. Die vegane Schuhkollektion besteht aus Bio-Baumwolle, Canvas und Naturkautschuk. Daneben gibt es eine gut sortierte Auswahl an Leder-Schuhen. Das Leder zur Herstellung der Schuhe durchläuft hierbei ein spezielles pflanzliches Verfahren zum Gerben, um die Umwelt zu schonen. Sämtliche Produktlinien sind Fairtrade zertifiziert. Die Produktion selbst findet in Brasilien statt, von dort werden auch Naturkautschuk und Leder zur Fertigung bezogen. Die Preise liegen bei etwa 80 Euro pro Paar. Günstiger und fair klappt der Schuhkauf über Ethletic. Das Öko-Schuhlabel setzt auf schlichte, stylishe Stoffsneaker, die vor allem an warmen Tagen ordentlich etwas hermachen am Fuß. Die Produktion findet in Pakistan statt, zu fairen Bedingungen. Wer möchte, der kann beim Kauf über die Webseite des Labels sogar spezielle Trinkgelder an die Arbeiter vor Ort verteilen. Zum Einsatz kommen auch hier ausschließlich Bio-Baumwolle und Natur-Kautschuk, FSC-zertifiziert und Fairtrade. Wer trocknen Fußes durch Regentage stampfen möchte, für den sind Baumwoll-Sneaker unter Umständen nicht ausreichend genug. In diesem Fall gibt es Lederschuhe, die trotzdem vegan sind. Wie das geht? Mit Lederalternativen wie Ananasleder (Nae) oder Maisleder (Ella & Witt). Beide Label produzieren in Portugal und verwenden lederähnliche Materialien, die sehr haltbar sind, schick aussehen und für deren Nutzung keine Tiere ausgebeutet werden. Dabei ist der Tragekomfort einfach unschlagbar!
Viele Hoodies und Shirts sind unisex gefertigt
Wie wichtig es ist, Tiere und Umwelt zu schützen und gleichzeitig nur das Beste für den eigenen Körper zu tun, das weiß auch Marlies Forenbacher. Die Designerin bemerkte an sich selbst jahrelang, dass ihr herkömmliche BHs weder richtig passten noch hübsch genug aussahen. Deshalb griff sie kurzerhand zu Bikinioberteilen, bis sie beschloss, eine eigene Unterwäschelinie zu entwerfen. 2017 entstand schließlich Thezoo. Statt einschneidenden Bügeln, Push-ups oder Polstern bekommen die Trägerinnen bequeme Unterstützung für die Brust, die noch dazu verführerisch und strahlend aussieht. Die komplette Planung von der Idee bis zum perfekten Sitz findet in Wien statt. Ihre Produktion verlagert Forenbacher ins nahe Ausland, achtet dabei allerdings auf faire Bedingungen für Umwelt und Mitarbeiter vor Ort. Kurze Wege für jedes Stück sind das Ziel, damit alle Produktionsschritte nachverfolgbar sind und lange Lieferketten mit hoher CO2-Belastung vermieden werden. Mit bequemen Dessous schließt sich der Kreis nachhaltiger Streetwear. Sie sorgen für ein angenehmes Tragegefühl. Dank moderner, farbenfroher Designs machen sie gute Laune und halten alles da, wo es hinsoll, selbst bei spontaner sportlicher Betätigung. Streetkleidung von Dessous bis zu Sneakern darf lässig, aber trotzdem schick daherkommen. Der Vorteil vieler Hoodies und Shirts ist zudem, dass sie unisex gefertigt sind. Warum also nicht mal teilen? Wenn dann noch alles aus nachhaltiger Produktion stammt und nur die hochwertigsten Materialien Verwendung finden, ist das vorteilhaft für eine lange Haltbarkeit und ein schönes Hautgefühl gleichermaßen. Inzwischen gibt es vom Basecap bis zum Sneaker wirklich alle angesagten Teile auch im Öko-Schick, ohne dabei langweilig oder spießig zu wirken. Da fällt die Entscheidung für ein neues Lieblingsstück schwer.