Für die beiden saarländischen Vertreter war es eine turbulente Saison in der Regionalliga Südwest. Am Ende geht der FC Homburg vielleicht sogar mit einem besseren Gefühl als die SV Elversberg in die Sommerpause. Denn das Ziel wurde erneut verfehlt.
FC 08 Homburg
Es war eigentlich wie in jedem Jahr beim FC 08 Homburg. Das ganze Umfeld und die Fans sehnen sich nach einer Mannschaft, die an der Tür der 3. Liga anklopft. Doch auch in diesem Jahr war es dem FCH nicht vergönnt, eine durchweg erfolgreiche Saison zu spielen.
Zu Beginn saß noch Matthias Mink auf der Bank der Grün-Weißen. Mit viel Vorschusslorbeeren verpflichtet, konnte der Fußballlehrer nie wirklich warm werden mit dem FCH. Zwar war der Start in die Saison noch durchaus vielversprechend. Vor allem Neuzugang Philipp Hoffmann, der von Preußen Münster wieder zurück ins Saarland kam, machte vielen Fans Hoffnung. Der erste richtige Bruch kam dann, als am sechsten Spieltag gegen den FK Pirmasens verloren wurde. Direkt danach setzte es dann noch eine Niederlage gegen die SV Elversberg. Es schien so, als hätte das die Mannschaft ein wenig wachgerüttelt. Sieben Spiele in Folge wurden ohne Niederlage absolviert, unter anderem wurde der VfR Aalen mit 6:1 geschlagen. Doch kurz nach diesem Sieg trat Herbert Eder als Präsident des FCH zurück. Angeführt wurden innerfamiliäre Gründe. Oft wurde aber auch über Querelen im inneren Kreis des Vereins gesprochen. Viele Fans forderten zudem seit einiger Zeit den Rücktritt des Steuerberaters – für viele war er der Grund, dass der FCH unter seinen Möglichkeiten blieb. Und in der Phase dieses Rücktritts lief auch sportlich nicht mehr allzu viel zusammen. In elf Spielen ging der FCH nur einmal als Sieger vom Platz, es war das Ende von Matthias Mink als Trainer des FCH – nach nur wenigen Monaten.
Mit dem neuen Trainer Timo Wenzel wehte dann ein wenig frischer Wind durch das Waldstadion. Wenzel blieb mit seiner Mannschaft in den ersten neun Spielen ungeschlagen, begeisterte die Fans mit seiner offenen Art und seinem ehrlichen Fußball. Ein cleverer Schachzug war es auch, den Interims-Co-Trainer Sven Sökler nicht mehr zur Zweiten Mannschaft zurückzulassen, sondern ihn oben fest einzubinden. In dieser Konstellation, mit Joti Stamatopoulos sowie Wenzel und Sökler, zeigte der FCH durchaus erfrischende Auftritte. So auch im Halbfinale des Saarlandpokals gegen den 1. FC Saarbrücken. In der regulären Spielzeit wäre ein Sieg durchaus möglich und auch verdient gewesen. Lediglich drei fatale Fehlschüsse im Elfmeterschießen besiegelten dann die Niederlage.
Dennoch herrscht in Homburg eine gewisse Aufbruchstimmung. Für die kommende Saison wurden jetzt auch schon weitere Weichen gestellt. Sökler und Stamatopoulos bleiben an Wenzels Seite, zusätzlich kommt nun auch noch Enver Marina als Torwart-Trainer in die Saar-Pfalz. Mit Markus Mendler wurde sogar ein aktueller Spieler des FCS für die kommende Saison verpflichtet. Tabellarisch soll es im kommenden Jahr also besser werden für den FCH – die Ausgangslage war schon schlechter bei den Grün-Weißen.
SV Elversberg
In diesem Jahr war die Zielsetzung eigentlich klar. Der FCS endlich nicht mehr in der gleichen Liga, den Kader ordentlich verstärkt – alles schien bereit dafür zu sein, dass es in diesem Jahr endgültig mit dem Aufstieg klappen könnte. Und eigentlich war es auch in diesem Jahr keine schlechte Saison der SVE, doch wieder einmal war eine andere Mannschaft noch besser.
Doch der Reihe nach. Zwei Niederlagen setzte es schon an den Spieltagen zwei und drei, auf Siegesserien folgten dann immer wieder unnötige Niederlagen. Einen richtigen Durchhänger erlebte die SVE dann, als vier Unentschieden in Folge erspielt wurden. Das Highlight im DFB-Pokal gegen Borussia Mönchengladbach wurde deutlich mit 0:5 verloren. An der Spitze marschierte derweil die Zweite Mannschaft des SC Freiburg vollkommen entspannt dem Aufstieg entgegen.
Doch ganz ohne Gegenwehr wollte sich die SVE dann doch nicht ergeben. Mit einer unfassbaren Siegesserie und teilweise bockstarken Auftritten kämpfte sich die Mannschaft von Horst Steffen wieder an die Spitze heran. Gegen den SCF gab es dann das alles entscheidende Spiel um die klitzekleine Chance eines Aufstiegs. Doch am Ende feierten die Nachwuchskicker aus dem Breisgau den Aufstieg – ausgerechnet nach einem 1:1 an der Kaiserlinde. Das lag aber nicht an diesem Spiel, sondern vor allem an der fehlenden Konstanz und der teilweise hanebüchenen Chancenverwertung. Keine Mannschaft erspielte sich ansatzweise so viele Chancen – und versiebte sie in dieser Menge.
Immerhin ist die SVE auch dieses Mal wieder im DFB-Pokal vertreten. Gegen eine schwache Saarbrücker Mannschaft zeigten die Elversberger eine ordentliche Leistung und konnten sich durch einen 1:0-Sieg das Ticket für die erste Runde erspielen. Zudem hat Horst Steffen nach durchaus langem Hin und Her seinen Vertrag an der Kaiserlinde verlängert.
Innerhalb der Mannschaft wird derweil ein Umbruch vollzogen. In der kommenden Saison werden die beiden Torhüter Eric Gründemann und Jan-Ole Sievers, Torben Rehfeldt, Luca Blaß, Mirza Mustafic und Theo Politakis sowie Kapitän Luca Dürholtz und der langjährige SVE-Spieler Lukas Kohler nicht mehr dem Kader angehören. Bisher wurden Torwart Nicolas Kristof von Astoria Walldorf und Innenverteidiger Luca Menke von Lotte verpflichtet. Weitere Neuverpflichtungen werden folgen müssen.
Im kommenden Jahr wird dann der erneute Versuch unternommen, einen Angriff auf die 3. Liga zu starten. Abhängen wird das vor allem davon, wie der endgültige Kader in der kommenden Saison aussehen wird. Denn Spieler wie Israel Suero Fernandez haben bisher noch nicht entschieden, ob sie weiterhin für die SVE auflaufen werden. Seinen Vertrag verlängert hat derweil Torhüter Frank Lehmann. Der 32-Jährige, der seit vier Jahren für die SVE im Einsatz ist, hat einen neuen Jahresvertrag mit Option unterzeichnet, der zunächst bis Sommer 2022 gültig ist. Diese Option soll wohl für die 3. Liga gelten. Dorthin will die SVE auch im nächsten Jahr.