Die Wähler verlangen zu Recht klare Antworten auf ihre Fragen, meint SPD-Generalsekretär Hubertus Heil. Im Gegensatz zur Bundeskanzlerin biete Martin Schulz solch klare Antworten, sagt Heil. Mit der heißen Wahlkampfphase zeigt er sich zufrieden – trotz missglücktem TV-Duell.
Herr Heil, wie läuft die heiße Phase des Wahlkampfs für die SPD seit Mitte August?
Sehr gut. Die Kundgebungsstrecke von Martin Schulz quer durch Deutschland zeigt erneut, wie sehr er Menschen begeistern kann.
Woran merken Sie das?
Die Plätze sind voll, und die Menschen spüren, dass vor ihnen einer steht, der sie ernst nimmt. Und einer, der einen Plan für die Zukunft Deutschlands hat.
Sind die unentschlossenen Wähler die Chance für die Sozialdemokraten?
Wir haben zu Beginn des Jahres gesehen, wie groß unser Wählerpotenzial ist. Jetzt geht es darum, diese Menschen wieder zu mobilisieren, um Martin Schulz zum Bundeskanzler zu machen.
Wie versuchen Sie, die Unentschlossenen für Schulz und die SPD zu begeistern?
Wir führen einen Wahlkampf, der sich auf Inhalte konzentriert: Die SPD mit Martin Schulz hat ein Steuerkonzept vorgelegt, das gezielt die unteren und mittleren Einkommen entlasten wird. Wir haben ein Rentenkonzept vorgestellt, das es den Menschen, die ihr Leben lang hart gearbeitet haben, ermöglichen wird, im Alter gut von ihrer Rente zu leben – ohne die Beiträge zu erhöhen. Und last, but not least: Martin Schulz hat mit unseren sieben SPD-Ministerpräsidentinnen und Ministerpräsidenten die Nationale Bildungsallianz vorgestellt, die Bildung und somit die Zukunft unserer Kinder endlich zu einer gesamtgesellschaftlichen Aufgabe macht.
Wo lagen Fehler der SPD im Wahlkampf?
Wir sind jetzt in der heißen Phase des Wahlkampfes – und ich sehe eine SPD, der es gelingt, Programm, Person und Performance zu einen. Damit bin ich sehr zufrieden.
Aber war es zum Beispiel ein Fehler, Alt-Kanzler Schröder beim Parteitag in Dortmund sprechen zu lassen?
Ich denke nicht, dass das Gelingen unserer Kampagne vom Auftritt unseres Ex-Bundeskanzlers abhängt.
Und wo hat auf der anderen Seite die Kanzlerin Schwachstellen?
Die Menschen in Deutschland spüren, dass Frau Merkel keinen Plan für die Zukunft dieses Landes hat. Das ist auch beim Kanzler-Duell im Fernsehen sichtbar geworden. Sie schwurbelt um die Themen herum. Das reicht aber nicht mehr.
Wollen Sie dort, beim Ungefähren, Angela Merkel packen?
Ja. Die Wählerinnen und Wähler verlangen zu Recht nach klaren Antworten auf die Fragen ihres Alltags. Und die liefert Martin Schulz.
Wie geht es für Sie persönlich nach der Wahl weiter? Streben Sie zum Beispiel einen Einstieg ins Kabinett an?
Ich konzentriere mich voll und ganz darauf, am 24. September ein starkes Ergebnis für eine starke SPD zu erzielen.