Außer Spesen nichts gewesen. Kurz vor dem Anpfiff wurde die Partie des FCS bei den Stuttgarter Kickers abgesagt. Trainer Dirk Lottner nahm es mit Fassung.
Viele Fans standen am vergangenen Samstag noch auf der Autobahn, als das Regionalliga-Spiel zwischen den Stuttgarter Kickers und dem 1. FC Saarbrücken abgesagt wurde. Rund eine Stunde vor dem Spiel setzte starker Schneefall ein. Und die Wetterprognose war nicht so, als dass eine Austragung möglich gewesen wäre. „Für die vielen Fans, die bereits unterwegs waren, ist es natürlich extrem ärgerlich", sagte Sport-Direktor Marcus Mann.
Auch Trainer Dirk Lottner äußerte Verständnis für die Entscheidung: „Selbst wenn man den Platz geräumt hätte, hätte die Rasenheizung nicht ausgereicht, um zu verhindern, dass weiterer Schnee liegen bleibt. Es war bereits während des Aufwärmens eine einzige Rutschpartie. Es hätte nichts gebracht anzupfeifen, um dann nach 20 Minuten das Spiel abzubrechen. Hier geht es auch um die Gesundheit der Spieler." Um die ging es bereits unter der Woche, als Lottner sich kritischen Fragen zu der Verletzten-Serie stellte. Denn vor dem Stuttgart-Spiel fehlten dem FCS vier von fünf gelernten Innenverteidigern. „Wir sind ein Stück weit ratlos. Denn normalerweise treffen muskuläre Probleme eher Offensiv-Spieler, die viel laufen müssen. Aber unsere personelle Situation, die wir im Übrigen mit vielen anderen Mannschaften teilen, ist auch ein Spiegelbild der Regionalliga." Lottner spielt darauf an, dass während der Wintermonate die Plätze in der Vierten Liga tief, holprig und generell schlecht sind.
Jeder Spieler wird gebraucht
„Das hast du in den ersten drei Ligen in dieser Form nicht. Dafür ist die Belastung für die Spieler sehr viel höher, und dadurch resultieren eben dann auch Verletzungen. Für uns ist es natürlich schwierig, wenn auf einer Position gleich mehrere Spieler ausfallen, aber es zeigt sich, dass du in dieser Liga nur mit einer großen Breite des Kaders bestehen kannst." Und so äußerte der Trainer auch sein Bedauern über die Spiel-Absage. Denn da Angreifer Kevin Behrens nach der Geburt seines ersten Kindes bei Frau und Tochter in Bremen weilte, wäre auch eine Planstelle im Sturm neu zu besetzen gewesen. Hier hätte Christoph Fenninger den Vorzug vor Sebastian Jacob erhalten, weil Lottner Trainings-Einsatz und Fleiß des jungen Bayern honorieren wollte. Ebenfalls in der Startelf hätte Jordan Steiner gestanden, der in die Innenverteidigung gerückt wäre. „Für diese Jungs ist es natürlich jammerschade, dass das Spiel abgesagt wurde. Es war uns immer klar, dass wir in eine personelle Situation kommen werden, in der wir jeden Spieler brauchen."
Und so sieht Lottner auch die Spiel Absage vom vergangenen Samstag pragmatisch. „Jeder Absage bringt eine zusätzliche Englische Woche mit sich. Dadurch steigert sich die Belastung, und wir werden dann auch rotieren müssen. Es gilt weiterhin, dass wir heilfroh sein können, einen qualitativ so guten und breiten Kader zu haben." Am Samstag soll nun das Heimspiel gegen die U23 des FSV Mainz 05 stattfinden das sein Team aus dem Rhythmus gekommen sein könnte, fürchtet Lottner nicht: „Das sind Dinge, mit denen wir professionell umgehen müssen. Wir haben die Trainingsintensität ein bisschen angezogen, weil eben die Spielbelastung gefehlt hat. Stuttgart und die Absage waren sofort abgehakt, jetzt gilt das Augenmerk Mainz."