Laut Schätzungen des U.S. Geological Survey (USGS) wurden im Jahr 2017 rund 3.000 Tonnen Gold gefördert. Das ist doppelt so viel wie im gesamten Mittelalter zusammen. Neuen Förderverfahren sei Dank steigen die Goldvorräte damit stetig an.
Bislang wurden weltweit etwa 170.000 Tonnen Gold gefördert, schätzt das USGS. Rund 56.000 Tonnen sollen sich noch in der Erdkruste befinden, genaue Mengen kennt niemand. Um diese zu fördern, bedienen sich die Minengesellschaften heute modernsten Methoden, meist einer Mischung aus Technik und Chemie.
Der größte Teil des Goldes liegt dabei als sogenanntes Berggold vor, es befindet sich unter der Erde. Nur noch sehr geringe Mengen Gold lassen sich auch aus Flüssen und Meeren waschen. „Dieses sogenannte Seifengold, das bei der Verwitterung von primären Goldvorkommen entsteht und sich in Bächen oder Flüssen ablagert, ist aber größtenteils geborgen", erklärt Udo Neumann, Geowissenschaftler an der Universität Tübingen in einem Interview mit der „Süddeutschen Zeitung". Deshalb konzentrieren sich die großen Goldförderer auf das Berggold. Dazu kommen zunächst Satelliten und seismologische Methoden zum Einsatz, um Goldvorkommen auszumachen. Schlagen diese an, finden geologische Messungen in ganz unterschiedlicher Tiefe statt. Niemand weiß schließlich, in welcher Erdschicht das Gold liegt. In Australien zum Beispiel liegt das Gold weit oben, hier kann es deshalb im Tagebau durch gezielte Sprengungen abgebaut werden. In Gebieten wie Südafrika geht das nicht. Hier liegen die Goldvorkommen in einer Tiefe von 5.000 Metern. Da braucht es Minen. Haben Arbeiter das Golderz abgeschlagen, gelangt es über Förderbänder und spezielle Zugtrassen an die Erdoberfläche. Von hier aus übernehmen Lkw den Transport zur chemischen Vorbehandlung, die, je nach Anlage, sehr unterschiedlich aussehen kann.
Feingoldbarren mit einer Reinheit von 99,9 Prozent
Das Golderz kommt zum überwiegenden Teil zunächst in Sammelbecken, in denen sich eine cyanidhaltige Lösung befindet. Diese löst das Gold vom Erz. Danach geht es weiter in Metalltrommeln. Im Inneren der Trommeln befinden sich Metallkugeln in unterschiedlicher Stärke, zunächst sehr grob, dann immer feiner. Sie zermahlen das Gold-Steingemisch und weichen es auf. Es entsteht Goldschlamm. Der wird in ein Becken geleitet, in dem sich Aktivkohle befindet. An ihr bleibt das Gold haften, das Gestein lagert sich ab. Nun gilt es, das Aktivkohle-Goldgemisch in einem Filter voneinander zu lösen. Hier bedient man sich einer Ätzlauge. Diese bindet das Gold und löst den Kohlenstaub. Mittels Elektrolyse wird nun das Gold aus der Lauge gelöst. Inzwischen finden auch immer mehr umweltschonendere Verfahren Verwendung, wie das Borax-Verfahren, um das Gold aus dem Erz zu lösen. Aus dem so gefilterten Gold gießen die Minengesellschaften 31 Kilo schwere Barren. Die bestehen allerdings noch immer nicht aus reinem Gold. Sie enthalten außerdem etwa neun Prozent Silber und drei Prozent sonstige Mineralien. Raffinerien wie zum Beispiel Umicore S.A. oder auch Degussa kümmern sich um die finalen Schritte und veredeln die Rohbarren mithilfe unterschiedlicher Scheideverfahren. Das Ergebnis sind Feingoldbarren mit einer Reinheit von 99,9 Prozent oder auch 24 Karat, bereit für den Handel.