Der 1. FC Saarbrücken richtet den Blick nach dem 5:2-Sieg in Köln nach oben. Das hat auch, aber nicht nur, mit dem Wetter zu tun.
Wiederholt sich die Geschichte doch? In der Vorsaison schien der 1. FC Saarbrücken seine Aufstiegschancen durch einen kapitalen Fehlstart ins neue Jahr frühzeitig verspielt zu haben. Doch dann setzte das Team zu einer Siegesserie an. Damals war ein 2:0-Erfolg beim SV Wehen Wiesbaden die Initialzündung. Diesmal könnte der Derby-Erfolg in Mannheim als Brustlöser taugen. „Der Sieg in Mannheim, der hat uns allen sehr gutgetan. Auch, weil er sehr emotional war. Aber es bringt jetzt nichts, wenn wir anfangen zu träumen. Wir gehen in jedes Spiel und wollen das gewinnen. Dann sehen wir, was dabei rauskommt“, sagte Trainer Rüdiger Ziehl.
Sturmtank Kai Brünker, der beim 5:2-Erfolg im Nachholspiel bei Viktoria Köln erstmals im neuen Jahr traf, verbat sich sogar einen Blick auf die Tabelle: „Da habe ich seit Wochen nicht draufgeschaut. Wir sind gut beraten, uns auf die nächste Aufgabe zu konzentrieren. Natürlich wäre es schön, wenn wir eine Serie starten könnten. Aber dafür müssen wir hart arbeiten, in jedem Spiel 110 Prozent geben.“
Die große Krise bei den Blau-Schwarzen nach mäßiger Hinrunde und schwachem Jahresbeginn ist erst einmal abgeblasen. Mit 38 Punkten aus 25 Spielen hängt man ein bisschen im Niemandsland der Tabelle fest. Das liegt auch an der überaus mäßigen Heimbilanz. Vor heimischem Publikum haben Ziehls Mannen erst 17 Punkte aus zwölf Spielen eingefahren. Angesichts der durchweg positiven Atmosphäre im „Park“ ist das ziemlich überraschend. „Das ist ganz schwer zu erklären. Vielleicht machen wir es uns zu Hause selbst schwer, bauen ein bisschen zu viel Druck auf, weil wir den Fans etwas zurückgeben müssen“, sagte Brünker.
Am Sonntag soll die Heimbilanz verbessert werden. Sofern der Wettergott mitspielt. Unter der Woche wurde der Rasen im Ludwigspark erneuert, der marode Untergrund blieb aber vorerst. Ob die Partie gegen Arminia Bielefeld wie geplant stattfinden kann, soll sich bereits im Verlauf des Freitags entscheiden. „Ich gehe fest davon aus, dass wir spielen“, sagte Ziehl, wohl wissend, dass es seinem Team guttun würde, im „Flow“ zu bleiben. „Für uns war es wichtig, dass die Jungs gesehen haben, dass sie in der Lage sind, viele Tore zu schießen“, sagte Ziehl. In Köln waren Amine Naifi (zwei) und Luca Kerber neben Brünker erfolgreich. „Wir haben die Tore in den guten Momenten erzielt. Wir mussten viel laufen, teilweise hinterherlaufen“, sagte Ziehl. Einziger Kritikpunkt war die Vielzahl an Gelben Karten, die sich der FCS bei Umschaltsituationen einhandelte. „Wir mussten mehrfach das taktische Foul in der gegnerischen Hälfte ziehen. Das passiert, wenn man vorher Fehler macht. Es ist etwas, an dem wir arbeiten müssen. Aber zum Glück ist niemand gesperrt“, ergänzte der Trainer.