Bilder der Woche ausblenden
Bilder der Woche einblenden

WAS MACHT EIGENTLICH...

Mit der Rolle des Adrian Monk wurde Shalhoub weltweit bekannt
Foto: imago images/Everett Collection

… Tony Shalhoub?

Mit seiner Rolle als neurotischer Polizeiberater in der Comedy-Serie „Monk“ wurde er bekannt und mit mehreren Filmpreisen ausgezeichnet. Es folgten weitere Filme und Serien. Der 70-jährige Schauspieler steht jetzt noch mal in seiner Paraderolle vor der Kamera.

Zuerst wollte Tony Shalhoub 2002 die Rolle des neurotischen, aber liebenswerten Adrian Monk gar nicht annehmen: „Ich wusste nicht, ob ich das hinbekomme. Ob ich mich in diesen Charakter hineinversetzen könnte“, sagte er 2021 laut „met.com“ in einem Interview. Erst auf Zureden seines Managers willigte Shalhoub dann in den Vertrag ein, der seiner Karriere letztlich einen entscheidenden Schub gab. Einer der Gründe, warum das zu einem Erfolg wurde, liegt darin, dass es durchaus Ähnlichkeiten zwischen Darsteller und Titelfigur gibt: Nicht zuletzt sind beide ziemlich öffentlichkeitsscheu. Deshalb sieht man Shalhoub selten auf roten Teppichen und sucht ihn in den sozialen Netzwerken vergeblich. Nur in seltenen Instagram-Postings seiner Ehefrau Brooke Adams erfährt man ein wenig Privates über den „Monk“-Darsteller. Seine Frau hatte Shalhoub 1990 am Broadway kennengelernt und war zunächst mit ihr nur befreundet, bevor Brookes Adoptivtochter Josie dann zwei Jahre später Amor spielte und eine Ehe anbahnte. Ein Jahr nach der Hochzeit adoptierten die Eheleute 1993 dann eine weitere Tochter und sind inzwischen schon mehrfach Großeltern geworden. Adams schwärmt bis heute von ihrem Ehemann, der zu Hause so ziemlich alles mache: „Er kauft ein, kocht, bezahlt die Rechnungen, verdient das Geld. Er gibt mir Massagen, auch mal Gesichtsbehandlungen und ist obendrauf noch Handwerker!“, zitierte die „Bunte“ kürzlich die 74-jährige Schauspielerin, die auch schon in einer „Monk“-Episode einen Auftritt hatte. Und Shalhoub kann sich heute keine andere Partnerin mehr vorstellen: „Als Brooke in mein Leben kam, hat sich der Rest meines Lebens so gewaltig und so schnell verbessert, es war eine sofortige Wende!“

Lernte Frau am Broadway kennen

Tony Shalhoub besucht die Premiere der letzten fünften Staffel von "The Marvelous Mrs. Maisel" in New York
Tony Shalhoub besucht die Premiere der letzten fünften Staffel von "The Marvelous Mrs. Maisel" in New York - Foto: 

Neben seinem privaten Leben als Ehemann und Familienvater setzt Shalhoub aber auch seine Karriere als Schauspieler fort und nimmt immer wieder Rollenangebote an. So war er zuletzt von 2019 bis 2023 in allen 43 Episoden der Fernsehserie „The Marvelous Mrs. Maisel“ als jüdischer Familienvater Abe Weissmann zu sehen, wofür er 2019 mit einem Emmy für die beste Comedy-Serien-Nebenrolle ausgezeichnet wurde. „Diese Rolle war eine, von der jeder Schauspieler träumt“, erklärte Shalhoub im Vorjahr. Er habe den „Luxus“ genossen, einen ehemaligen Uni-Professor zu spielen, der dann Theaterkritiker wird. So könne er „zurückzahlen“, was ihm so manche Kritiker zuvor „angetan“ hatten, sagte er im Scherz, gab aber zu, dass er wie viele Schauspieler oft unter harten Kritiken gelitten habe. „Am Anfang waren sie so schlecht, dass es manchmal Momente gab, wo ich darüber nachdachte, das Handtuch zu werfen.“ Umso mehr freut er sich, dass er dann 2003, 2005 und 2006 für „Monk“ einen Emmy, 2003 einen Golden Globe als bester Comedy-Hauptdarsteller und zusätzlich noch sechsmal den Screen Actor’s Guild Award erhalten hat. Dazu kommen noch zahlreiche weitere Preise und Nominierungen, die seine früheren Kritiker Lügen strafen. In jüngerer Zeit konnte der seit Jahrzehnten auch als Theaterdarsteller erfolgreiche Shalhoub seine Trophäensammlung noch vervollständigen: 2018 bekam er einen Tony Award als bester Musical-Darsteller in dem Broadway-Stück „The Band’s Visit“, dem 2019 für die gleiche Rolle sein fünfter Emmy folgte. In den vergangenen drei Jahren war Shalhoub auch noch mehrfach als Synchronsprecher im Einsatz, etwa 2020 in der TV-Serie „Central Park“ oder 2021 in „Rumble – Winnie rockt die Monster-Liga“. Auf die Kinoleinwand kehrte er dann 2022/23 in der Science-Fiction-Komödie „Linoleum“ und 2023 in Eva Longorias Regie-Debüt „Flamin’ Hot“ zurück, wo er den ehemaligen Pepsi-Chef Roger Enrico spielt.

57 Filme und elf Serien

Worüber lange spekuliert worden ist, dürfte jetzt endlich Realität werden: Für „Monk“ gibt es demnächst eine Neuauflage als Film. Beim US-Streaming-Anbieter Peacock wird der Kult-Ermittler in „Mr. Monks last case: A Monk movie“ seinen letzten, sehr persönlichen Fall lösen, in dem es um seine geliebte Stieftochter Molly geht, die sich auf ihre Hochzeit vorbereitet. Der Fall spielt in der Gegenwart und thematisiert auch die Folgen der Corona-Pandemie, die den an Phobien leidenden Adrian Monk in Form von Keim-Paniken aus der Bahn wirft. „Ich kann nicht viel zu der Geschichte sagen. Doch wir werden die großartigen Elemente nutzen, die die Serie ausgemacht haben, mit ein paar neuen Wendungen“, verrät Shalhoub in „Entertainment Weekly“. Der Film wird vom bewährten Kreativteam weitgehend mit der Originalbesetzung gedreht. Wann „Monks letzter Fall“ in den USA startet und wann er nach Deutschland kommt, ist noch unbekannt.

Auf die verschiedenen, oft unkonventionellen Charaktere angesprochen, die er im Laufe seiner Karriere mit 57 Filmen und 11 Serien gespielt hat, bekannte Shalhoub im Mai dieses Jahres bei United Press: „Ich trage ein bisschen von ihnen allen in mir. Ich habe für jeden einen Platz in meinem Herzen reserviert.“ So könne er gedanklich jederzeit den besonderen Vibe seiner Figuren wiedererwecken. 

MEHR AUS DIESEM RESSORT

FORUM SERVICE