Heftige Kritik an den von Bundesinnenminister Horst Seehofer geplanten Ankerzentren übt eine aktuelle Studie im Auftrag des Mediendienstes Integration: Die Zentren dürften die Asylverfahren kaum beschleunigen, führten aber zu hohen Belastungen bei den Betroffenen und könnten die Integration von Flüchtlingen erschweren. Die Einrichtungen seien für bis zu 1.500 Menschen ausgelegt, die dort bis zu eineinhalb Jahren leben sollen. Zudem würden Ankerzentren als Fremdkörper in den betroffenen Kommunen wahrgenommen und könnten so einen Nährboden für Vorurteile liefern. Aus migrationswissenschaftlicher Perspektive sei den Ankerzentren also mit großer Skepsis zu begegnen, lautet das Fazit der vier Forscher, die ihr Wissen für die Studie zusammengetragen haben. Sie verweisen darauf, dass in den vergangenen Jahren erfolgreiche Konzepte der Unterbringung in Wohnungen entwickelt worden seien. Diese erleichterten den Kontakt zur Gesellschaft vor Ort und ermöglichten eine selbstbestimmtere Lebensführung. Der Mediendienst Integration ist ein Zusammenschluss von Migrationsforschern, die einen beitrag zu einer differenzierten Diskussion leisten wollen.
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Studie gegen Ankerzentren
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