Fragile Stahlelemente oder tonnenschwere Betonfragmente – das sind die Materialien für Zora Jankovics räumlich verschränkte Skulpturen.
Sie sind in Slowenien geboren, leben seit zehn Jahren in Berlin. Aktuell sind einige Ihrer Werke im „Studio im Hochhaus" in Berlin- Lichtenberg zu sehen. Wie verträgt sich eine Ausstellung im Plattenbau mit Ihren ästhetischen Ansprüchen?
Das Hochhaus liegt in einer abgelegenen Ecke Berlins, inmitten einer irgendwie unwirklichen Plattenbauwelt. Das gefällt mir und passt als Ausstellungsort für meine bis zu 50 Kilo schweren architektonischen Betonskulpturen. Ich bin in Slowenien selbst im Plattenbau aufgewachsen. Mein Ausstellungspartner Peter Torp hat dagegen mit seinen figurativen Skulpturen einen ganz anderen künstlerischen Ansatz, trotzdem weiß er das Lichtenberger Studio im Hochhaus als Ausstellungsort zu schätzen.
Was ist das für eine Szene, die jenseits der großen Ausstellungsorte und Museen anzutreffen ist?
Egal, ob man an einem eher „abgelegenen" Ort oder in einer angesagten Location seine Werke zeigt – wir sind alle Künstler, aber nur wenige Künstler können von ihrer Kunst leben. Für mich ist es wichtig, unabhängig von dem Ort eine gute Ausstellung zu machen. Alles andere kommt von selbst.
Berlin wird vielerorts beneidet für seine bunte und vielfältige Kunstszene. Wie aber sieht der Alltag vieler Künstler aus?
Ich mag Berlin. Auch wenn der Alltag wie überall schwierig ist, bleibe ich optimistisch. Schließlich geht es darum, Kunst zu machen und das war noch nie einfach. Berlin bietet den Künstlern immer noch genügend Raum und die Möglichkeit zu leben, zu überleben und sich inspirieren zu lassen.
Die Ausstellung von Zora Jankovic ist bis zum 12. Juni im „Studio im Hochhaus" zu sehen. Weitere Informationen: www.studio-im-hochhaus.de