Am 17. Juli kommt mit der fotorealistischen Animation „Der König der Löwen" die nächste Neuauflage eines Disney-Klassikers in die Kinos.
Es gibt Filme, die sich in das kollektive Gedächtnis eingebrannt haben. Disneys „Der König der Löwen" aus dem Jahr 1994 gehört zweifellos dazu. Die Geschichte des Löwen Simba, der König der Tiere werden soll, aber von seinem bösartigen Onkel Scar vom Thron verbannt wird, hat viele von uns fasziniert. Als ikonischer Moment in Erinnerung geblieben ist die Szene, in der der weise Affe Rafiki oben auf einem Felsvorsprung das Löwenbaby in die Höhe hält und die umstehenden Tiere sich verneigen.
Lässt sich an einem Film, der einen derart hohen Status hat, noch etwas besser machen? Jon Favreau versucht es zumindest. In seinem Film „Der König der Löwen", der am 17. Juli in die Kinos kommt, erzählt er die Geschichte als Realfilm. Wobei das eigentlich nicht stimmt, denn das, was Favreau und sein Team auf die Leinwand bringen, ist fotorealistische Animation: Die Bilder sehen zwar so aus, als ob sie in der Natur aufgenommen worden wären, kommen in Wirklichkeit aber aus dem Computer. Eine Technik, der in der Filmindustrie sicher noch eine große Zukunft bevorsteht.
Wer Jon Favreaus Neuverfilmung „The Jungle Book" aus dem Jahr 2016 gesehen hat, weiß, dass man Großes erwarten darf: Die Tiere und die Landschaften sahen absolut echt aus; man hatte fast das Gefühl, durch den Dschungel zu laufen. Seitdem sind drei Jahre vergangen, die Technik ist besser geworden, und so ist zu erwarten, dass auch die Animation noch ein bisschen detailreicher geworden ist.
Detailreiche Animation
Zur Handlung von „Der König der Löwen" ist eigentlich nicht viel zu sagen: Der Löwe Simba wird als Sohn von Mufasa geboren, dem König der Löwen. Mufasa ist ein guter Herrscher, und Simba soll eines Tages sein Nachfolger werden. Doch sein bösartiger Onkel Scar will die Macht an sich reißen und verbündet sich deshalb mit einer Gruppe von Hyänen. In letzter Sekunde rettet Mufasa seinen Sohn vor einem Mordanschlag von Scar, kommt dabei aber selbst ums Leben. Während Scar die Macht übernimmt, muss Simba fliehen. In der Wüste trifft er neue Freunde und wird langsam erwachsen. Er genießt sein Leben, bis er eines Tages Nala, eine Freundin aus Kindertagen trifft. Sie berichtet von schrecklichen Zuständen unter der Herrschaft Scars. Und eigentlich ist Simba ja in einem Alter, in dem er es mit dem Onkel aufnehmen könnte.
Der neue Film soll einerseits die unvergesslichen Momente des Originals wieder aufleben lassen, andererseits der Handlung aber auch etwas mehr Tiefgang verleihen. So sieht man in vorab veröffentlichten Passagen nahezu eins zu eins übernommene Einstellungen, etwa Teile der legendären Anfangssequenz des Films. Gleichzeitig gibt es aber auch Unterschiede, mindestens eine neue Figur zum Beispiel. Dass der 2019er-Film mehr ist als nur ein Nachbau, zeigt sich schon an der Laufzeit des Films: Mit 118 Minuten ist er 30 Minuten länger als die 1994er-Version.
Auch die Musik des Originalfilms ist legendär: Das von Elton John geschriebene Titellied „Circle of life" (in der deutschsprachigen Version „Der ewige Kreis") war als Single-Auskopplung ausgesprochen erfolgreich. Es war bei den Oscars 1995 in der Kategorie „Bester Filmsong" nominiert. Dass es den am Ende nicht gewann, dürfte den Machern des Films nicht leid getan haben, gewann den Titel doch mit „Can You Feel The Love Tonight" ebenfalls ein Lied aus dem Film (in der deutschen Synchronfassung „Kann es wirklich Liebe sein").
Mehrere Songs von Elton John
Der neue Film knüpft an diese Tradition an. Wieder zeichnet Hans Zimmer für die Musik verantwortlich, auch Elton John hat mehrere Lieder beigesteuert. Musikalisch präsentiert der Film eine Weiterentwicklung des alten Soundtracks, die Mischung afrikanischer Musik mit klassischen Elementen bleibt aber, und auch die bekanntesten Songs kommen vor. Gleichzeitig enthält der Film auch eine ganze Reihe neuer Lieder. Unter anderem für den Abspann soll Elton John einen Titel geschrieben haben.
Auch wenn noch kaum jemand den Film gesehen hat, ist klar: Was bislang bekannt ist, wirkt vielversprechend. Wer den Klassiker mag, sollte sich auch den neuen Film nicht entgehen lassen. Allein schon, um dann selbst beurteilen zu können, ob er diese Form der Umsetzung des Stoffs mag.