Sicherheit: Unterstützung
Niedersachsens Innenminister Boris Pistorius hat im Streit um die Beteiligung an Polizeikosten erneut Partei für die Deutsche Fußball Liga (DFL) ergriffen. „Durch das Versenden von Rechnungen für Polizeieinsätze werden wir nicht einen Gewalttäter bekehren", sagte der SPD-Politiker im „Kicker"-Interview. Die Clubs über die DFL an den Mehrkosten bei Risikospielen zu beteiligen, sei seinem Verständnis nach „auch systemwidrig, weil erstens Fußballvereine auch Steuern zahlen, und zwar gar nicht so wenig, und zweitens Polizeieinsätze so vom kommerziellen Erfolg einer Veranstaltung abhängig wären". Ausgelöst worden war der Streit, weil die Stadt Bremen Gebührenbescheide für die Mehrkosten bei Spielen von Werder Bremen an die DFL geschickt hatte. Im März 2019 befand das Bundesverwaltungsgericht, dass eine Beteiligung der Vereine bei Risikospielen grundsätzlich rechtens sei. Daraufhin verlangte Bremen rund 1,17 Millionen Euro von der DFL, die am 10. September angekündigt hatte, die Bescheide fristgerecht zu begleichen, gleichzeitig aber Widerspruch erhob. Der aktuelle Stand wird in mehreren Bundesländern unterschiedlich beurteilt. Gerade finanzschwächere Clubs befürchten große finanzielle Nachteile. (dpa)
Fünf Millionen Kunden?
Die Deutsche Telekom will ihre TV-Plattform Magenta-TV von derzeit 3,5 Millionen auf fünf Millionen Kunden in den nächsten zwei bis drei Jahren ausbauen. Das sagte Telekom-Deutschland-Vorstand Dirk Wössner der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung". Dafür investiere der Konzern in technische Innovationen und exklusive Inhalte. Dazu gehöre auch Fußball. „Deshalb sind auch die Bundesliga-Rechte generell interessant für uns und unsere Zuschauer. Wie wir konkret mit der Vergabe im kommenden Jahr umgehen, werden wir sehen. Da gibt es verschiedene Möglichkeiten, zum Beispiel auch über Kooperationen", sagte Wössner. Die Telekom hatte kürzlich die Medienrechte für die EM 2024 erworben. (dpa)
Heine überrascht
Der frühere Union-Profi und Hertha-Trainer Karsten Heine kann der vermeintlichen Ost-West-Rivalität der beiden Fußball-Bundesligisten nichts abgewinnen. „Ich bin überrascht, dass das in diesem Maße noch eine Rolle spielt", sagte Heine vor dem historischen Derby der beiden Berliner Clubs am Samstag „Wie viele der Fans haben die Wendezeit denn miterlebt? Viele von denen waren damals vielleicht fünf Jahre alt oder noch gar nicht auf der Welt. Klar, der eine ist ein West, der andere ein Ost-Verein. Aber ich sehe das mit Ost und West überhaupt nicht so." Heine war als Spieler etliche Jahre für Union aktiv, als Trainer aber vor allem für die Hertha. Die Rivalität zwischen beiden Vereinen sei „absolut okay", sagte er. „Dass sie Anfang der 90er-Jahre noch nicht so zu spüren war, lag vielleicht auch daran, dass Union damals sportlich noch recht klein war. Das Wort Hass ist mir zu groß. Frotzeleien, auch Rivalität sind in Ordnung. Warum man sich emotional nach der Verbundenheit vor der Wende so voneinander entfernt hat, darauf kann mir bis heute keiner eine richtige Antwort geben." (dpa)
Buchwald ist sauer
Der 90er-Weltmeister Guido Buchwald hat nach seiner Ausbootung für die Präsidentenwahl des VfB Stuttgart scharfe Kritik geübt. Mindestens drei wichtige Mitglieder des Vereinsbeirates seien „in dieser Frage eindeutig befangen" gewesen, teilte der 58-Jährige am Sonntag auf Facebook mit. Für ihn reihe sich das Vorgehen ein in den Umgang des Clubs mit Vereinsikonen wie Jürgen Klinsmann. „Man will beim VfB Stuttgart in der Vereinsführung keine Fachleute mit eigener Meinung", schrieb Buchwald, „sondern man will Opportunisten und Ja-Sager, damit man – wie in den vergangenen Jahren – ungestört weiter den Club nach seinen Vorstellungen führen kann." Es werde keine Rücksicht auf „Ethik, Stil, Ehrlichkeit oder Moral" oder die „Meinung der Mitglieder" genommen. Die VfB-Satzung lässt für die Präsidentenwahl nur zwei Kandidaten zu, die vom Vereinsbeirat aufgestellt werden müssen. Diese Entscheidung soll am 7. November bekanntgegeben werden. Am Freitagabend war bekannt geworden, dass der Vereinsbeirat den Kandidatenkreis auf vier Bewerber reduziert hat und Buchwald keine Chance erhält, sich zum Präsidenten des schwäbischen Fußball-Zweitligisten wählen zu lassen. Die Tatsache, dass er nicht auf der Liste stehe, habe ihn nicht überrascht, teilte Buchwald mit. Der Zeitpunkt der Bekanntgabe der Liste aber schon. Eine Stellungnahme des VfB zur Reaktion auf die Kritik von Buchwald stand zunächst noch aus. Der Nachfolger von Wolfgang Dietrich soll Mitte Dezember gewählt werden. Im Moment sind noch Martin Bizer, Christian Riethmüller, Susanne Schosser und Claus Vogt im Rennen. (dpa)
U19: SVE gewinnt Derby
Die SV Elversberg hat dem 1. FC Saarbrücken in der A-Jugend-Regionalliga die erste Niederlage beigebracht. Vor rund 300 Besuchern in Spiesen erzielte Maurice Schröder den 1:0-Siegtreffer für das Team von Trainer Jens Kiefer. Der FCS spielte mehr als eine Stunde in Unterzahl, da Topstürmer Marius Köhl nach einem groben Foulspiel des Feldes verwiesen wurde. Nach dem Rückstand war der FCS auch in Unterzahl das bessere Team, konnte seine Chancen aber nicht nutzen. „Ich kann meiner Mannschaft keinen großen Vorwurf machen. Sie hat alles gegeben. Rückschläge gehören zum Fußball dazu. Wir werden sicherlich die richtige Reaktion zeigen", sagte FCS-Coach Oliver Schäfer.
FCH kämpft sich ran
Der FC 08 Homburg sah am vergangenen Wochenende lange wie der sichere Verlierer aus, schaffte es aber gegen Astoria Walldorf dann doch noch, ein 3:3 herauszuspielen. Nach der ersten Halbzeit stand es 3:0 für die Gastgeber. Danach waren es Thomas Steinherr, Marcel Carl und ein Eigentor, und die Grün-Weißen nahmen doch noch einen Punkt mit ins Saarland. „Ich muss der Mannschaft für diese zweite Halbzeit ein Riesen-Kompliment machen. Sie haben nie aufgesteckt und sich am Ende dann noch belohnt", so Trainer Jürgen Luginger, der aber auch sagte: „In der ersten Halbzeit haben wir geschlafen."
SVE freut sich aufs Derby
Die SV Elversberg gewann in der Regionalliga Südwest gegen die Zweite Mannschaft von FSV Mainz 05 mit 2:1 und damit ihr fünftes Spiel in Folge. Nach frühem Rückstand drehte die SVE dann die Partie, musste in den restlichen Minuten aber einige knifflige Szenen überstehen. Entschieden war das Spiel, als Mainz-Keeper Finn Dahmen den Ball außerhalb seines Sechzehners mit der Hand berührte und die Mainzer einen Feldspieler ins Tor stellen mussten, da ihr Trainer schon dreimal getauscht hatte. Horst Steffen blickt nach dem Spiel schon auf das Spiel gegen den 1. FC Saarbrücken voraus: „Es herrscht Vorfreude, wir werden wahrscheinlich ein ähnlich umkämpftes Spiel sehen, wir wollen natürlich oben dranbleiben."
FCK am Boden
Nach der bitteren 1:3-Pleite beim Chemnitzer FC entlud sich der aufgestaute Frust zahlreicher mitgereister Fans des 1. FC Kaiserslautern. Die Pfälzer befinden sich in der 3. Fußball-Liga weiter im freien Fall und als Tabellen-17. nach 13 Saisonspielen mitten im Abstiegskampf. „Mit der Leistung der ersten 25 Minuten kannst du kein Spiel gewinnen. Ich habe der Mannschaft deutlich gesagt, dass von der ersten Minute an gekämpft werden muss", kritisierte Trainer Boris Schommers mit deutlichen Worten seine erneut enttäuschenden Schützlinge. „Ich habe eigentlich für vieles eine Antwort, aber zu den ersten 25 Minuten heute fällt mir nicht viel ein. Ich kann es mir nicht erklären. Du machst solche Fehler, spielst ohne Körper. Es kommt alles zusammen", sagte FCK-Torschütze Florian Pick (45. +2). Zuvor trafen Philipp Hosiner (9. Minute, 36./Handelfmeter) und Tarsis Bonga (14.) für die nun punktgleichen Chemnnitzer. Die Hoffnung auf Besserung hat Schommers aber noch nicht aufgegeben: „Das prasselt jetzt alles auf die Mannschaft ein. Da müssen wir durch."