Die meisten Fußballfans kennen Miroslav Klose als den Spieler, der bei der Fußball-WM 2014 seinen rasanten Aufstieg von der Bezirksliga in die Nationalmannschaft vollendete –
als erfolgreichster Stürmer der WM-Geschichte. Wer mehr erfahren will über diesen großartigen Fußballer und sympathischen, geerdeten Menschen, kommt an Ronald Rengs wunderbarer Biografie „Miro" nicht vorbei.Das Buch lässt nicht nur das Herz jedes Fußballromantikers Salto schlagen, es ist auch die tiefgehende Studie einer außergewöhnlichen Karriere.
„Miro" ist ein analytisches und poetisches Buch, witzig dazu und immer wieder gibt es Bonmots wie dieses: „Stürmer merken schon lange, bevor sie heiraten, wie viel besser es sich als Paar lebt." (über Kloses Fußballverhältnis zu einem kongenialen Sturmpartner).
Der Autor hat mit reichhaltiger Recherche und emotionaler Tiefe nachgezeichnet wie Miroslav Klose sich als Fußballer und Mensch entwickelt hat. Er beschreibt, wie Klose die Unterstützung und den Rat mit Dankbarkeit, Disziplin und Kritikfähigkeit zurückzahlt; und mit einem bewundernswerten fast manischen Lernwillen.
Reng lässt hier und da durchblicken, wie seine Gespräche mit Kloses Weggefährten, Mitspielern oder Trainern verlaufen sind. Bundestrainer Joachim Löw zum Beispiel redete, einmal ins Schwärmen gekommen, viel länger als die vereinbarten 20 Minuten. Er ist voll des Lobes über „seinen" Stürmer: „Von Miro kann man als Trainer noch was lernen." Und tatsächlich belegt Reng detailreich, dass Kloses fußballerische Fähigkeiten weit über sein phänomenales Kopfballspiel und seine enorme Antrittsschnelligkeit hinausreichen.
Besonders schön ist das Kapitel, in dem beschrieben wird, wie Klose in seiner Zeit bei Lazio Rom die Gelassenheit entdeckt. Der so disziplinierte, sich gesund ernährende, fast nie Alkohol trinkende Fußballer gönnt sich manchmal einen Wein zum Mittagessen. Es hat ihn nicht gehindert, in seiner Zeit in der Serie A mit insgesamt 63 Toren zu glänzen.