Janina Mütze (29)
Geschäftsführerin von Civey | Mitte
Sie ist immer unterwegs. Auch innerhalb der Fabriketage, in die das Start-up, das lange in Coworking Spaces arbeitete, 2019 gezogen ist. Da Kommunikation der in Frankfurt am Main geborenen Unternehmerin viel bedeutet, arbeitet sie gerne im lichtdurchfluteten Gemeinschaftsraum „Sun", möglichst in der Nähe der Kaffeemaschine. An einer unverputzten Säule hängen mit Wäscheklammern befestigt noch die Fotos der Einweihungsfeier. 31 Jahre sind die 58 Mitarbeiter im Schnitt. Nur wenig älter als die Chefin. Etwa ein Drittel kommt aus dem Ausland: aus China, Vietnam, Südamerika oder Marokko. Deswegen ist die Arbeitssprache Englisch. Obwohl Civey ein Tech-Unternehmen ist, liegt der Frauenanteil bei 40 Prozent. Civey macht Meinungsumfragen. Der Name kommt vom englischen Citizen Survey und bedeutet Bürgerumfrage. Die Daten etwa zu Wahl- oder Konsumabsichten werden online erhoben. Mit einer Million verifizierter Nutzer und einer halben Million abgegebener Stimmen täglich ist Civey inzwischen Deutschlands größter Meinungsforscher. Aus dem Nichts eine Idee zu entwickeln, fasziniert die Volkswirtin, die sich schon mit 14 in der Kommunalpolitik engagierte. Mit 24 gründete sie Civey unter anderem mit Kompagnon Gerrit Richter. Die deutschsprachige Ausgabe des Wirtschaftsmagazins Forbes nahm die Unternehmerin 2018 in die Liste der „30 under 30".