Dietrich Henckel (69)
Vorstand Deutsche Gesellschaft für Zeitpolitik | Berlin-Tiergarten
Dietrich Henckel arbeitet am Schreibtisch seines Ururgroßvaters. An diesem scheinen die Jahre fast spurlos vorbeigegangen zu sein. Darüber hängt eine Zeichnung mit vielen Herzen der schon erwachsenen Kinder. Seine eigene Herzensangelegenheit ist die Zeit. Seit mehr als 35 Jahren beschäftigt sich der Diplom-Volkswirt mit dem Thema. Die Zeitforschung spielte auch eine wichtige Rolle im Beruf. 25 Jahre war er als Projektleiter am Deutschen Institut für Urbanistik in Berlin zuständig für Wirtschaft und Finanzen. Danach Professor für Stadt- und Regionalökonomie an der TU Berlin. Forschungsschwerpunkte: Wirtschaftlicher Strukturwandel und seine räumlichen Folgen. Der Herausgeber des Buches „Die zeitgerechte Stadt" hat eine Mission: Bewusstsein schaffen für die gesellschaftliche Bedeutung der kostbaren Ressource. Jede politische Entscheidung hat auch zeitliche Konsequenzen für die Bürger. Ob im Privatleben oder am Arbeitsplatz. Vor ihm liegen To-do-Listen. Priorität hat ein Text zur Zeitumstellung. Daneben stapeln sich Prospekte der DGfZP (www.zeitpolitik.de). „Zeit ist Leben" lautet der Titel des zeitpolitischen Manifests der DGfZP. Die Mitglieder, darunter Politologen, Psychologen oder Stadtplaner machen sich unter anderem Gedanken über die Zukunft der Arbeit und sie betreiben Zeitwohlstand-Forschung. Henckel lacht: „Wer genug Zeit hat, kann die auch mal vertrödeln oder verschenken."