Eine echte Überraschung in dieser Saison ist Khaki. Eigentlich als Herbstfarbe verschrien, zeigt der Erdton, was er draufhat. Und das Beste daran: Er ist vielseitig einsetzbar und steht einfach jeder Frau wundervoll zu Gesicht.
You’re in the army now" singen Status Quo schon seit mehr als drei Jahrzehnten, und wer hätte gedacht, dass sich Fashion-Fans jetzt genauso fühlen? Khaki gilt nach wie vor als Soldatenfarbe. Erstmals getragen vom englischen Regiment unter Leitung von Sir Harry Burnett Lumsden im fernen Indien des Jahres 1848, gilt Khaki bis heute als klassische Uniformfarbe. Mittlerweile trägt aber nicht nur die Armee Uniformen dieser Art, Khaki findet auch bei anderer Outdoorbekleidung Verwendung. Pfadfinder tragen khakifarbene Uniformen, Außenarbeitsanzüge sind ebenfalls dezent Grün, ebenso Jagdkleidung. Der Grund ist einfach: Der Farbton fügt sich harmonisch in die Natur ein, ja sein Träger verschmilzt nahezu mit ihr.
Dezent und unscheinbar, so wirkt Khaki auf den Betrachter. Kein Wunder, denn der Name aus dem Persischen übersetzt bedeutet staub- oder auch erdfarben. Laut offiziellem CMYK-Farbmodell des Vierfachdruck-Verfahrens trägt Khaki den Farbcode #f0e68c. Er liegt irgendwo zwischen Gelb und Grün und wird daher oft als Mittelgelb- bis Schlammolive bezeichnet. In der Fashionindustrie ist man ohnehin großzügig mit der Bezeichnung Khaki. Und so vielseitig die Ausführungen der Farbe auch ausfallen, so vielseitig sind auch die Stoffauswahl und Verarbeitung.
Besonders vielseitig
Neben Baumwolle und Leinen sind im Frühling und Sommer auch Seide und Leder gefragt. Doch egal, ob es sich um einen schicken Midi-Lederrock oder eine Rüschenbluse handelt: Khaki hat einen großen Vorteil gegenüber vielen anderen Trendfarben. Es steht einfach jeder Frau und passt zu vielen anderen Farben. Wie wäre es zum Beispiel mit sommerlichen Bonbonfarben wie Pink, Orange oder Koralle? Ganz gleich, ob beide Teile unifarben sind und am Körper eine Verbindung eingehen, oder ob es sich um eine bunt gemusterte Bluse mit allen Farben gemeinsam handelt – Khaki bildet immer eine warme Ergänzung, erdet gewissermaßen die Knallfarben und schenkt ihnen eine wunderbare Grundlage, um richtig zu strahlen. Bei gemusterten Oberteilen empfiehlt es sich, eine schlichte Jeans oder einen unifarbenen Rock zu kombinieren. Das bringt wieder Ruhe hinein.
Noch mehr Ruhe schafft Weiß. Khakifarbene Pants zu weißer Bluse? Einfach immer eine gute Wahl, der Klassiker im sommerlichen Kleiderschrank. Dazu passen Accessoires wie braune Ledertaschen ebenso gut wie weiße Sandalen und Strohhüte. Weiß bildet einfach immer einen tollen Kontrast und schenkt dem Erdton mehr Frische und Leichtigkeit.
Wer es eleganter mag, der geht auf Nummer sicher und ergänzt statt Weiß lieber Grau oder Schwarz. Damit die Kombination jedoch nicht zu langweilig und schlicht wirkt, sind glänzende Accessoires ein guter Tipp. Goldene Ohrringe, Silberketten oder Metallicschuhe? Hier ist die Auswahl ausgesprochen groß. Wem Metallic im Alltag nicht zusagt, der sollte sich eine dritte Farbe suchen, die zum Schwarz und zu Khaki passt. Auch so kommt mehr Schwung ins Outfit. Pastelltöne sind hier immer eine gute Wahl. Die sind dezent und trotzdem farbenfroh, sie stehen einfach jedem gut, und sie sind nach wie vor sehr angesagt für den Frühling. Die Farbpalette reicht von Babyblau bis hin zu Sonnengelb und zartem Rosé. Da fällt die Auswahl schwer.
Wer sich nicht recht entscheiden kann, für den haben wir eine letzte verwegene Idee: Khaki von Kopf bis Fuß. Dabei ist es zweitrangig, ob es sich um den gleichen Ton handelt oder um unterschiedliche Nuancen von Khaki. Solche Allover-Looks können sehr gestylt, sehr geordnet und sehr schick daherkommen. Wie schick, das zeigen Designer bei Gucci ebenso wie Max Mara und Agnona. Das italienische Label unter der Leitung von Creative Director Simon Holloway hat gleich eine ganze Kollektion herausgebracht, in der er die meisten Entwürfe in Khaki eintaucht. Mal mehr in Richtung Olive, dann wieder gräulich und ein andermal Ockergelb. Hier sind alle Facetten vertreten, und diese harmonieren perfekt zu den wallenden Kleidern und leicht geschnittenen Hosen-Blazer-Kombinationen. Weiblichkeit trifft auf Leichtigkeit, genauso sollte der perfekte Sommerlook aussehen. Und das Beste daran: Neben der tollen Farbe kommt eine bequeme Tragweise daher, die keinen Platz lässt für Schweiß und das ungute Gefühl, irgendwie eingeengt zu sein.
Weiblichkeit und Leichtigkeit
Hingucker der Modelle sind neben den XXL-Taillengürteln auch die farblich passenden Schuhe. Die leichten Sandalen laufen vorne spitz zu und wissen durch ihre Bänder um den Knöchel zu verzaubern.
Wo eine Farbe die Damenmode so dominiert, da kann auch die Männermode sich kaum zurückhalten. Deshalb gibt es auch für Ihn Khaki so weit das Auge reicht. Zum Beispiel bei Dolce & Gabbana. Hier sind die Anzüge im Arbeitslook gehalten. Durch die aufgekrempelten Ärmel der Hemden und die Stoffgürtel wirkt der Look fast so, als wolle man auf eine Expedition in den Dschungel starten. Die Stadt kann ja auch manchmal so etwas sein wie ein Dschungel. Praktisch dazu die Umhängetaschen, ebenfalls in Khaki, und der passende Hut. Hüte sind auch bei Dior zu bewundern, dazu gibt es Umhängetaschen in Extra-Groß, locker fallende Mäntel und Bermudas. Bleibt die Frage, ob die bei der Hebst-Kollektion für dieses Jahr nicht doch eine Spur zu kalt sein dürften? Immerhin gibt es modisch einen sehr vielsagenden Ausblick: Es bleibt demnach auch im Herbst und Winter dabei, Khaki darf einfach nicht fehlen. Gut zu wissen! Da lohnt es richtig, sich auf eine ausgedehnte Shoppingtour zu begeben – auch wenn die dieser Tage nur online stattfinden kann. Günstiger als bei den bekannten Designern geht es übrigens auch. Wir riskieren deshalb gerne einen Blick in Richtung Only, Esprit, Asos, H&M oder auch Diesel. So viele schöne Khaki-Lieblingsstücke …