Die Corona-Pandemie verschiebt den Spielplan der Bundesliga nach hinten. Noch befindet sich die höchste deutsche Spielklasse in der Vorrunde. Die beruhigende Erkenntnis bisher: Deutschlands Eliteliga hat trotz Geisterspielen nichts von ihrer Attraktivität eingebüßt. Und wie immer stellt sich zu diesem Zeitpunkt bereits die Frage: Marschieren die Bayern wieder durch? Das Team von Hansi Flick hat seit Monaten mal wieder ein Spiel verloren. Alleine das wird an der Säbener Straße für Diskussionen sorgen. Der deutsche Rekordmeister hat ein veritables Defensivproblem. 24-mal musste Nationaltorwart Manuel Neuer bereits hinter sich greifen, selbst Aufsteiger Arminia Bielefeld hat nicht mehr Gegentore kassiert. Dass die Bayern dennoch vorne stehen, liegt an der überragenden Offensive und der Tatsache, dass die Konkurrenz alles, nur nicht konstant ist. Die Dortmunder Borussia hat mit dem Sieg in Leipzig den Aufwärtstrend fortgesetzt. Ob eine dauerhafte Weiterentwicklung folgt, muss allerdings abgewartet werden. Dafür schwächeln nun Leverkusen und eben Leipzig. Vor allem dem Team von Julian Nagelsmann wurde zugetraut, die Bayern richtig ärgern zu können.
Wie schon in den Vorjahren ist der Blick in den Tabellenkeller fast noch spannender als der zur Spitze. Endlich hat Schalke 04 wieder gewonnen. Dass dieser stolze Verein, der dem deutschen Fußball so viel gegeben hat, in den Niederungen verschwindet, kann sich eigentlich niemand wünschen. Trotz der Horrorbilanz ist das rettende Ufer für die „Knappen" noch nicht in zu weiter Ferne.
Hut ab übrigens, Arminia Bielefeld. Der Aufsteiger mit dem Mini-Etat schlägt sich wacker und wird sich mit aller Macht gegen den Wiederabstieg stemmen. Besorgniserregend ist der Trend in Mainz und Köln. In den Karnevalshochburgen geht’s auch ohne Fasching turbulent zu. Mainz hat den Trainer bereits gewechselt, in Köln dürfte es nicht mehr lange dauern, sollte sich die Negativspirale weiterdrehen. Apropos Trainer: Bruno Labbadia droht an der Aufgabe, aus der Hertha einen „Big City Club" zu machen, zu scheitern. Kaum vorstellbar, dass Investor Lars Windhorst noch lange die Füße stillhalten wird.