Perlen, Pailletten und mächtig viele Party-Looks. Mit ihren extravaganten Herbst/Winter-Kollektionen greifen die Designer den aufkeimenden Optimismus in der Bevölkerung auf. Einen wichtigen Schwerpunkt bei der postpandemischen Mode bildet dabei die Nachhaltigkeit.
Dass die Jogginghose tatsächlich ausgedient hat, geben auch die aktuellen Zahlen wieder. So hatte das Modeportal „Lyst" bereits Anfang April einen großen Anstieg der Suchanfragen nach Partykleidern und weiteren bunten Ausgeh-Outfits registriert. Präferiert wurden dabei vor allem verführerische Varianten mit tiefen Ausschnitten und kurzen Rocklängen. Im Hinblick auf die neuen Corona-Lockerungen ist das natürlich eine logische Entwicklung. Schließlich bieten die wiedereröffneten Kneipen, Cafés und Discos viele Gelegenheiten, mit der neuen Garderobe zu glänzen.
Doch lässt sich diese Tendenz in unserer Gesellschaft überhaupt noch verantworten? Schließlich scheint der Konsum im klaren Gegensatz zum Klimaschutz zu stehen. Oder etwa nicht? Genau dieser schwierigen Frage ging auch der Umweltjournalist J. B. MacKinnon in seinem neuen Buch „Der Tag, an dem wir aufhörten zu shoppen" auf den Grund und sprach in diesem Zuge mit zahlreichen Experten aus den Bereichen Wirtschaft, Kosumforschung und Sozialwissenschaften. Seine Bilanz: Das Klima lässt sich auch ohne Verzicht retten. Dafür müssten wir allerdings die Qualität der Produkte vor ihre Quantität stellen. Vor allem für Länder in denen die sogenannte „Fast Fashion" – schnelllebige, meistens sehr billig produzierte Mode – hergestellt wird, könnte die Umstellung auf die Produktion von höherer Qualität zu besseren Löhnen und geringerer Umweltverschmutzung führen, betont al Maher, ein Fabrikbesitzer aus Bangladesch. Ein Leitgedanke, den auch etablierte Labels wie etwa Levi’s voll und ganz unterstützen. Dort will man jetzt die Kunden auch dazu bewegen, weniger Produkte von höherer Qualität zu kaufen.
Verzicht auf „Fast Fashion" ändert das ganze System
Ein weiterer möglicher Weg seinen Konsum ohne Verzicht zu reduzieren ist die 37-Kleider-Regeln die vor allem in Bloggerkreisen große Wellen schlägt. Was es mit dieser Faustregel auf sich hat und wie diese sich auf den eigenen Kleiderschrank anwenden lässt, weiß die Beauty-Expertin Sabrina Teske. Der Vorteil der neuen Methode: Bei weniger Kleidungsstücken behält man die Garderobe im Überblick und das führt im Endeffekt zu vielen spannenden Style-Kombinationen, die bei einer Vielzahl an Kleider ganz leicht untergehen können. Das schont nicht nur den eigenen Geldbeutel und hilft dem Klima, sondern spart auch viel Zeit und gibt es gutes Gefühl.