Rabenschwarzer Samstag für den FSV Zwickau: Die Westsachsen sind beim Aufsteiger SV Elversberg mit 0:5 unter die Räder gekommen. Die SVE zeigt weiterhin berauschenden Offensivfußball.
Es ging Schlag auf Schlag. Zwickau wurde von Beginn an von den Saarländern unter Druck gesetzt, die gedankenschneller und temporeicher agierten. Bereits in der 7. Minute belohnten sich die Elversberger nach einer Unachtsamkeit des FSV beim Spielaufbau mit der Führung, die Jannik Rochelt mit einem sehenswerten 17-Meter-Schuss erzielte. Auch im Anschluss setzten die Saarländer nach. Robin Ziegele rettete gegen Valdrin Mustafa nach dessen Schuss aus spitzem Winkel (15.). Zwei Minuten später verfehlte Luca Schnellbacher mit einem Schuss aus halbrechter Position den zweiten SVE-Treffer nur knapp. Manuel Feil legte nach einem verschossenen Elfmeter von Valdrin Mustafa dann das zweite Tor nach. Das 2:0 zur Halbzeit war für heillos überforderte Zwickauer ein echt glückliches Ergebnis. Wie überfordert die Sachsen waren, zeigt sich an Jan Löhmannsröben. Gelb verwarnt wurde er Mitte der ersten Halbzeit ausgewechselt.
In der zweiten Halbzeit das gleiche Bild. Elversberg rann gnadenlos an und schraubte das Ergebnis durch einen starken Luca Schnellbacher und den immer weiter ackernden Mustafa auf 5:0 nach oben. Das Spiel hätte gut und gerne auch 10:0 ausgehen können, wenn die SVE ihre Chancen nur zur Hälfte genutzt hätte.
SVE vergab noch viele Chancen
Dabei war das am vergangenen Wochenende ein besonderes Spiel. Die Wiederauflage des Relegationsspiels von vor sechs Jahren zeigte ein ähnliches Bild wie damals, nur dass die SVE ihren Fußball stetig weiterentwickeln konnte, und der FSV zwar seit sechs Jahren die Klasse hält, aber eben typischen Drittligafußball spielt. Zudem treffen zwei Philosophien aufeinander. In Zwickau will man robust über Flanken auf König zum Erfolg kommen, in Elversberg wird sich oft gut durchkombiniert und aus jeder Lage abgezogen. Die Weiß-Schwarzen zeigen sich extrem variabel, mit einer eingespielten Mannschaft. Die muss sich wohl durch die namhaften Abgänge in Zwickau erst noch richtig finden. Erschwerend kommt hinzu, dass der Etat um 800.000 Euro gekürzt wurde. Leistungsträger sind abgewandert, und so müssen es Publikumslieblinge wie der 39-jährige Ronny König richten. Die Mannschaft wirkte in den ersten Spielen lange nicht so eingespielt wie Elversberg. Und König fehlte in Elversberg verletzt.
Die SVE hingegen hat den Klassenerhalt ebenfalls ausgerufen, wird unter normalen Umständen mit dem Abstiegskampf aber auch nichts zu tun haben. Zwar wird oft der Vergleich mit Viktoria Berlin gezogen, die ähnlich furios in die Saison starteten, bei der SVE wirkt das alles aber gefestigter – die lange Zeit in der Regionalliga könnte jetzt zum Trumpf für die SVE werden, ähnlich wie beim 1. FC Saarbrücken, wo sich ein Kern gebildet hat, um den die Mannschaft weiter verstärkt wurde. Am kommenden Samstag geht es dann zu Dynamo Dresden. Man ist geneigt, die SVE in diesem Spiel als Favoriten zu sehen.