Auch die Sparte Ballett freut sich auf die nun beginnende Spielzeit. Auf was genau dürfen wir uns freuen? Ballettdirektor Stijn Celis im FORUM-Gespräch.
Herr Celis, welches Stück der Sparte Ballett repräsentiert das Spielzeitmotto „Anders! In welcher Welt?" am deutlichsten?
Da ist zum einen der Doppelabend „Aufbrüche" mit Stücken von Marioenrico D’Angelo und Moritz Ostruschnjak, der im Mai 2022 herauskam und den wir in der neuen Spielzeit wiederaufnehmen. Zum anderen gilt dies für meine Uraufführung „The Privacy of Things", die im Mai 2023 zur Premiere gelangen wird.
Die erste Tanzpremiere „Bella Figura" umfasst drei Choreografien. Ein gleichnamiges Stück von Jirí Kylián, das 1995 uraufgeführt wurde, ein Duett von David Dawson, das 2009 entstand. Sie werden ein neues Stück choreografieren. Mit welcher Musik? Welche Idee setzen Sie
tänzerisch um?
Mein neues Ballett entsteht zur Komposition „Antikhthon" von Iannis Xenakis, der vor Kurzem 100 Jahre alt geworden wäre. Dieses Werk war ursprünglich vom berühmten Choreografen George Balanchine bei Xenakis in Auftrag gegeben worden, von ihm jedoch nicht verwendet worden. Mir geht es in erster Linie darum, mit dem Ensemble eine Art visuelle Entsprechung zur Musik zu kreieren und somit in einen ästhetischen Dialog mit dieser großartigen Partitur zu treten. Hierbei unterstützen mich die saarländischen Künstler Claudia Vogel (Kostüme) und Dirk Rausch (Bühnenbild).
Tänzer und Tänzerinnen müssen konstant trainieren, um diese besonderen Leistungen erbringen zu können. Abgesehen von Disziplin und körperlicher Bestform: Welche Eigenschaft ist für diesen Beruf unabdingbar? Was raten Sie, wenn jemand Tänzer werden möchte?
Für diesen Beruf sind unabdingbar Ausdauer, Neugierde und natürlich eine umfassende Ausbildung in den tänzerischen Stilen. Selbstverständlich muss man es über alles lieben, sich zu bewegen. Sinn für Humor hilft in diesem Beruf auch.
Womit wird das Ballettensemble beim Theaterfest am 11. September überraschen?
Im Großen Haus werden wir zunächst einen Teil des täglichen Trainings zeigen und dann zu einer kommentierten Probe übergehen. In der Alten Feuerwache ist eine Improvisation zu Triosonaten von Johann Sebastian Bach zu erleben, eine Kooperation mit Musikern des Staatsorchesters, und es gibt einen „dance walk" vom Landwehr- zum Schillerplatz, bei dem Mitglieder des Saarländischen Staatsballetts mit anderen bewegungsfreudigen Teilnehmern interagieren.