Handball
Füchse weiter top
Am 25. Oktober war Auftakt in die Gruppenphase der Handball European League für die Füchse Berlin. Gastgeber Motor Saporischschja aus der Ukraine spielt im Exil, den Ligahandball in der deutschen 2. Bundesliga. Heimspiele dort und in der European League finden im Castello Düsseldorf statt. Scheinbar unbeirrt von den Kriegswirren in der Heimat gab Motor „Vollgas", so Füchse-Coach Jaron Siewert, war den Berlinern aber mit 27:38 deutlich unterlegen. Am 29. Oktober empfingen die Füchse in der Max-Schmeling-Halle vor 7.695 Zuschauern den Bergischen HC. Die Gäste setzten dem Tabellenführer stark zu, und erst ganz kurz vor Schluss erkämpften sich die Füchsen einen Zweitore-Vorsprung und brachten ihn mit 29:27 (14:14) ins Ziel. Aufsehen erregte in der Woche die Mitteilung des Vereins, den Vertrag mit Rechtsaußen Hans Lindberg (41) nicht über den Sommer hinaus zu verlängern. „Ich bin derjenige, der im Moment die meisten Minuten in der Mannschaft spielt", so Fanfavorit Lindberg überrascht.
Pleitenserie beendet
„Und ihr wollt Deutscher Meister sein?", sangen am 25. Oktober hämisch die Fans der Düsseldorfer EG im PSD Bank Dome, als ihr Team die Gäste der Eisbären Berlin klar dominierte. „Wir sind die Scheibe zu oft grundlos losgeworden und haben auch zu viele Zweikämpfe verloren", fand Eisbären-Trainer Serge Aubin. Zwei Tage danach bei den Bietigheim Steelers konzentrierten sich die Berliner besser auf die Basics, arbeiteten sich eine 3:1-Führung heraus. Diesmal brachte sie das Anschlusstor nicht ins Wanken, stattdessen machte Zach Boychuk innerhalb von 39 Sekunden den 5:2-Endstand klar.
Schwerstarbeit
Die Berlin Recycling Volleys bleiben ungeschlagener Tabellenführer der Volleyball-Bundesliga. Erstmals nach Fertigstellung der LKH-Arena trat der Meister bei der SVG Lüneburg an. Die Norddeutschen zeigten sich als Spitzenteam. Mitentscheidend, dass sich die Berliner mit 3:1 (27:25, 25:27, 25:19, 31:29) durchsetzten, waren die Aufschläge von Antti Ronkainen und Ruben Schott in der Crunchtime. Genau so eng ging es beim Berlin-Brandenburg-Derby zu. Stark ersatzgeschwächt hatten die Netzhoppers nur den VCO Berlin geschlagen. Doch gegen den Meister riefen sie eine Topleistung ab. Speziell ihr Aufschlagsdruck übertraf den der Berliner deutlich, die kurios den dritten Satz verloren, als ein Notball der Netzhoppers zum 25. Punkt ins Feld fiel. Marek Sotola auf Diagonal (29 Punkte) und Libero Satoshi Tsuiki als defensive Wand erzwangen den 3:1-Sieg für die Hauptstädter. Derweil steht auch der dritte Gruppengegner der BR Volleys in der Champions League fest. Der bulgarische Meister Hebar Pazardzhik schaltete in der Qualifikation Mladost Zagreb aus.
Alba national das Maß der Dinge
Alte Bekannte: Valencia Basket und Alba Berlin. 2010 und 2019 unterlagen die Berliner den Spaniern im Finale des Eurocups. Kapitän Luke Sikma kam 2017 als Spanischer Meister von Valencia an die Spree. Weiter stark ersatzgeschwächt, lief bei den Berlinern in Valencia nicht viel zusammen. Vorne ging der Ball 19-mal verloren, hinten stand oft das Scheunentor offen. Beim 73:87 bekamen immerhin Rikus Schulte und Elias Rapieque ihre ersten Euroleague-Minuten. Auch in der Stadthalle Rostock gegen die gastgebenden Seawolves durften sie im Schlussviertel aufs Parkett. Johannes Thiemann und Jaleen Smith feierten ihr Comeback. Topscorer der Albatrosse beim 104:70 gegen den zuvor ebenfalls ungeschlagenen Aufsteiger war Yanni Wetzell (19 Punkte).
Start im Saarland
Die Deutschlandtour 2023 wird voraussichtlich im Saarland starten. Der St. Wendeler Bürgermeister Klär sagte dem SR, man sei in guten Gesprächen mit dem Veranstalter des Radrennens. In St. Wendel werde der Start der Tour mit dem Prolog stattfinden. Die Stadt sei auch in Gesprächen mit dem Sportministerium, um einen reibungslosen Ablauf zu gewährleisten. Die erste Etappe wird voraussichtlich von St. Wendel nach Merzig führen.
Doberstein siegt
Profi-Boxer Jürgen Doberstein hat am Samstagabend seinen Kampf gegen Taras Golovashchenko gewonnen. Der Ukrainer steht in der Weltrangliste mehr als 100 Plätze vor Doberstein. Im heimischen Kleinblittersdorf kämpfte Doberstein vor rund 900 Zuschauern über die volle Distanz. Am Ende konnte sich der Saarländer aber nach Punkten durchsetzen.
Erste Niederlage
Die Ringer des KSV Köllerbach haben die erste Saisonniederlage zum Abschluss der Bundesliga-Hinrunde hinnehmen müssen. Der ASV Mainz entschied den Spitzenkampf auf heimischem Boden mit 16:9 für sich. Bujiashvili für Mainz und Nuriyev für Köllerbach gewannen ihre Kämpfe jeweils durch technische Überlegenheit. Die übrigen Kämpfe wurden per Punktsieg entschieden. Fünf dieser Kämpfe gingen an Mainz. Köllerbach konnte nur drei gewinnen. Mainz hat dadurch an der Tabellenspitze zwei Punkte Vorsprung vor Köllerbach. Am Wochenende startet die Rückrunde. „Wir müssen uns kurz schütteln und dann auf den Rückrundenstart in Witten konzentrieren", sagte KSV-Coach Thomas Geid, der die Hoffnung auf Platz eins nicht vollends aufgegeben hat: „Mainz bleibt Favorit, aber nach dem Stilartwechsel stehen auch wir stärker."
Verbände
Energiekrise belastet den Sport
Der organisierte Sport in Deutschland trägt als größte Bürgerbewegung des Landes mit seinen rund 87.000 Sportvereinen in erheblichem Maße zum gesellschaftlichen Zusammenhalt und zur Gesundheit der Bevölkerung bei. Insbesondere nach zwei schwierigen, coronageprägten Jahren, kehren die Menschen wieder vermehrt in die Vereine zurück. Umso bedenklicher sind die Ergebnisse der bundesweiten Umfrage des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) und der 16 Landessportbünde (LSB) zur Lage der Vereine in der Energiekrise, an der sich bis zum 23. Oktober 5.696 Sportvereine aus allen Bundesländern beteiligt haben. Die Umfrage, die vom Institut für Sportstättenentwicklung (ISE) durchgeführt wurde, zeigt, dass mehr als 40 Prozent der Vereine starke Auswirkungen durch die Energiekrise erwarten. Dazu gehören unter anderem Einschränkung des Trainingsbetriebs, Schließungen einzelner Abteilungen oder Mitgliederrückgänge. Rund 6 Prozent der befragten Vereine fürchten sogar eine akute Existenzbedrohung, also die Auflösung des Vereins. Zum Vergleich: Rückblickend auf die Corona-Pandemie gaben lediglich 26 Prozent der Vereine in der aktuellen Umfrage an, dass sie starken Auswirkungen ausgesetzt waren, knapp zwei Prozent gaben an, dass sie existenzbedroht gewesen seien. DOSB-Präsident Thomas Weikert zeigt sich in Anbetracht dieser Ergebnisse besorgt um die Sportvereinslandschaft: „Die Sportvereine in Deutschland sind stark und haben nicht zuletzt während der Pandemie ein enormes Durchhaltevermögen bewiesen. Aber die Reserven sind so gut wie aufgebraucht, und spätestens mit den zu erwartenden, deutlich erhöhten Abschlagszahlungen stehen insbesondere die vielen tausend Vereine mit eigenen Sportanlagen vor teilweise existenzbedrohenden finanziellen Belastungen. Dabei ist es gerade jetzt enorm wichtig, dass die Sportvereine gestärkt werden und offenbleiben, damit Menschen dort Gemeinschaft erleben, sich zusammen bewegen und vom schwierigen Alltag ablenken können. Damit die Sportvereine gut durch den Winter kommen, braucht es so schnell wie möglich Hilfe aus der Politik, von Bund und Ländern.