Fotografie
Käthe-Kollwitz-Preis
Aus Anlass der Auszeichnung von Nan Goldin mit dem Käthe-Kollwitz-Preis zeigt die Berliner Akademie der Künste Arbeiten der US-amerikanischen Fotografin und Filmemacherin. Rund 60 Fotografien der 69-Jährigen sind von diesem Freitag an bis zum 19. März am Akademie-Standort im Tiergarten zu sehen. Zur Verleihung der mit 10.000 Euro dotierten Auszeichnung wird die Künstlerin am 3. März in Berlin erwartet. Goldin zählt zu den wichtigsten Künstlerinnen der zeitgenössischen Fotografie. Die Künstlerin wurde zuletzt auch durch ihren Kampf gegen die US-amerikanische Familie Sackler bekannt, die Eigentümer eines Pharma-Unternehmens, das für die Opioid-Krise in den USA mitverantwortlich gemacht wird. Goldin selbst war zwischenzeitlich nach einem von der Firma vertriebenen Schmerzmittel süchtig. Ihre eigenen Erfahrungen und die umfassenden Proteste dokumentierte sie mit ihren Bildern. Im Rahmen der Auszeichnung wird auch die Dokumentation „All the Beauty and the Bloodshed“ über die Fotografin zu sehen sein. Bei den Filmfestspielen in Venedig hatte das Werk von Laura Poitras den Goldenen Löwen gewonnen. Die Ausstellung präsentiert einen Querschnitt der Fotos Goldins von ihren frühen Zeiten in den 60er-Jahren bis in die Gegenwart. Mit ihren Arbeiten aus ihrem persönlichen Lebensumfeld und der Community von Lesben, Schwulen, Bisexuellen, Transsexuellen, Intersexuellen und Queeren hat Goldin Tabus gebrochen, Grenzen überwunden und sich für die Akzeptanz der Szene eingesetzt. (dpa)
Hoffnung auf Filmpreis
Der deutsche Antikriegsfilm „Im Westen nichts Neues“ hat bei den als „Baftas“ bekannten Britischen Filmpreisen die meisten Nominierungen erhalten. Das auf Netflix laufende Drama von Regisseur Edward Berger wurde gleich in 14 Kategorien nominiert, wie die Bafta-Verantwortlichen mitteilten: als bester Film, für den besten Regisseur, die beste männliche Nebenrolle (Albrecht Schuch) sowie für visuelle und Soundeffekte oder Kostümdesign. „Im Westen nichts Neues“ ist auch Deutschlands Oscar-Kandidat. Die an der irischen Küste spielende Tragikomödie „The Banshees of Inisherin“ und das Science-Fiction-Epos „Everything Everywhere All at Once“ erhielten jeweils zehn Nominierungen in verschiedenen Kategorien, dicht gefolgt von dem biografischen Drama „Elvis“ mit neun. Das Musikdrama „Tár“ kommt auf fünf Nominierungen – eine davon für Cate Blanchett als weibliche Hauptdarstellerin. Die diesjährigen Baftas werden am 19. Februar in London verliehen und von dem britischen Schauspieler Richard E. Grant moderiert.
Kulturverführung vom 27. Januar 2023
Kabarett: Frieda Braun könnte man eigentlich als Sammelbegriff für eine ganze Reihe von schrulligen weiblichen, aber auch männlichen Charakteren bezeichnen. Denn die Kabarettistin schlüpft wieselschnell in unterschiedlichste Rollen, mimt mal die Mitglieder einer „Splittergruppe“, dann wieder den kauzigen Hypochonder Bruno. Doch egal in welcher Rolle, stets nimmt sie gekonnt Merkwürdigkeiten des Alltags, Katastrophen und Pleiten mit Wortwitz ins Visier, schlägt im Kreisverkehr genüsslich die falsche Richtung ein und ist natürlich die, die im Schweigeseminar schmatzend aus der Rolle fällt. Ihr Programm „Jetzt oder nie“ ist am 30. Januar um 20 Uhr in den „Wühlmäusen“ zu sehen. www.wuehlmaeuse.de.
Kabarett: Wenn Milliardensummen bei kaum nachvollziehbaren Transaktionen den Besitzer wechseln, dann könnte es doch theoretisch auch passieren, dass einfach mal zwei Billionen Euro auf dem Konto von Heizungsinstallateur Steppanski landen. So die Steilvorlage für die Satire „Gutes Geld“, die momentan auf dem Programm der „Stachelschweine“ steht. Steppanski will mit dem unerwarteten Geldsegen den deutschen Staat entschulden, was wie zu erwarten reichlich Chaos verursacht und mehr als einen Geheimdienst auf den Plan ruft. „Gutes Geld“ – am 30. und 31. Januar sowie am 1. und 2. Februar jeweils um 20 Uhr bei den „Stachelschweinen“: www.diestachelschweine.de
Varieté: Die italienische Tänzerin Cristiana Casadio und der Jongleur Stefan Sing definieren in „Tangram“ die Grenzen zwischen Zirkus, Tanz, Akrobatik und Jonglage ganz neu. Sie erzählen von Liebe und Leidenschaft, von Wut und Abgrenzung, mit Mitteln des physischen Tanzes und des zeitgenössischen Zirkus. Da hängt sie wie eine Marionette lediglich an den Fingerkuppen des Partners, während er sich nur Momente später von einem Kugelhagel abzuschirmen versucht. „Tangram“ ist Teil der Gastspielreihe „Play“ im „Chamäleon“ und steht dort vom 31. Januar bis zum 2. Februar auf dem Programm: www.chamaeleonberlin.com.
Theaterworkshop: Nicht immer nur zuschauen, sondern sich einmal selbst ausprobieren und das auf einer richtigen professionellen Bühne. Einen Raum zum gemeinsamen Experimentieren und Theaterspielen bietet dafür die innovative Workshop-Reihe „Einblicke – Open Space“ im Berliner Ensemble. Dabei öffnet das Haus seinen Werkraum für alle jüngeren und älteren Theaterbegeisterten, die Lust aufs Spiel, auf Improvisation und das Kennenlernen verschiedener Techniken und Stile haben. Auch absolute Theaterneulinge sind willkommen. Für die Veranstaltung am 9. Februar um 19.30 Uhr gibt es noch Restkarten, für alle weiteren wöchentlichen Workshop-Abende eventuell noch Restkarten an der Abendkasse. Weitere Informationen: www.berliner-ensemble.de. Sabine Loeprick