Klassische Rockmusik mit deutschen Texten mag heutzutage auf den ersten Blick vielleicht etwas altbacken wirken, aber wenn die Mischung stimmt, kann es auch passen und ganz neue musikalische Akzente setzen.
Wirtz, das sind der Sänger und Gitarrist Daniel Wirtz plus Mitmusiker. Seit 2007 ist er auf diese Art und Weise unterwegs und veröffentlichte seitdem fünf Studioalben.
Nun erscheint endlich die sechste Platte, nachdem das letzte Album „Die fünfte Dimension“ bereits fast sieben Jahre zurückliegt. 2020 kam bekanntlich Corona dazwischen, das die Pläne vieler Künstler und Künstlerinnen über den Haufen geworfen hat. So auch bei Wirtz. Eine bereits geplante Unplugged-Tour musste abgesagt werden und so mussten treue Wirtz-Fans eine halbe Ewigkeit auf frisches Material warten.
Das schlicht „DNA“ betitelte neue Album ist von vorne bis hinten Wirtz pur. Und man spürt bei jeder Zeile und jeder Note, dass die letzten schwierigen Jahre nicht spurlos an Daniel Wirtz vorübergezogen sind. Die klassische Wirtzformel heißt normalerweise Alternative Rock, gepaart mit klassischem Rock, Grunge und einem Schuss Pathos. Das alles findet man auch auf „DNA“, allerdings wütender, aufwühlender und deutlich düsterer als zuvor. Irgendwie spiegelt das gesamte Album die gegenwärtige gereizte Gesellschaftsstimmung wider. Die Texte von Wirtz waren nie hohe Poesie, dafür jedoch immer klar und deutlich. Ein Lied wie „Willkommen im Krieg“ hätte Wirtz vor ein paar Jahren sicherlich nicht geschrieben, aber der Krieg in der Ukraine hat vieles verändert. Wirtz positioniert sich klar gegen Kriege und die sich ständig drehende Spirale der Gewalt – auf jeden Fall eine sehr klare und unmissverständliche Meinung.
Mit „DNA“ ist Daniel Wirtz ein beeindruckendes Album und ein Comeback gelungen, das es in sich hat. Kein alter Fan wird enttäuscht sein, und gerade auf den Live-Bühnen wird man einen Daniel Wirtz erleben, der froh ist, endlich wieder vor seinem Publikum auftreten zu dürfen, was er vor Kurzem bereits in der Saarbrücker Garage getan hat.