Drei Fragen
Filmvielfalt aus Griechenland
Zum neunten Mal findet das „Greek Film Festival“ in Berlin statt – organisiert von einem Team rund um Festivaldirektorin Sofia Stavrianidou. Die diesjährige Ausgabe vom 20. bis zum 24. März im Kino Babylon steht unter dem Motto „We choose the bloody BIG screen“.
Frau Stavrianidou, ist der „bloody BIG screen“ wörtlich zu nehmen? Es gibt ja eine Auswahl an blutigen Horrorfilmen in diesem Jahr ...
Wir haben ja jedes Jahr eine andere Thematik und diesmal gibt es ein kleines Highlight mit „blutigen“ Filmen. Dazu gehört „Evil“, in dem sich das Böse in Athen erhebt und in wenigen Stunden alle Bürger in tollwütige Zombies verwandelt. Der Film ist witzig in einer anderen Dimension, ein griechischer Klassiker, und wir freuen uns sehr auf Regisseur Giorgos Noussias, der nach Berlin kommt. „Minore“ spielt in der griechischen Wüste, in der seltsame Kreaturen Menschen angreifen, die sich dagegen wehren.
Aber auf dem Programm stehen noch andere Filme?
Griechenland und Zypern sind zwar kleine Produktionsländer, aber vielfältig – das zeigen wir auf unserem Festival ebenso wie die neue Regie-Generation. Es gibt einige Coming-of-Age-Filme, wie „Medium“, in dem eine 18-Jährige aus der Provinz nach Athen kommt und zum ersten Mal die Liebe erlebt. Und dann die bewegende Dokumentation „Mighty Afrin, In the time of Floods“, in der eine Elfjährige ihren Vater unter Millionen von Klimaflüchtlingen finden will. Bei der Vorführung am 21. März wird auch der Regisseur anwesend sein. Empfehlenswert ist ebenfalls die für den Oscar nominierte Familiengeschichte „Behind the Haystacks“.
Gibt es auch wieder Publikumsgespräche?
Wir erwarten 21 Regisseurinnen und Regisseure, zu den meisten Filmen wird es im Anschluss ein Gespräch geben. Dieser Austausch und der Kontakt zwischen Filmschaffenden und Publikum ist uns sehr wichtig und wir freuen uns, dass wir das als Festival ermöglichen können. Interview: Regina Friedrich
Programm und Infos zu den Tickets: www.thegreekfilmfestivalinberlin.com
Kulturverführung vom 15. März 2024
Museum: Passt bestens – kurz vor Ostern lädt die Gemäldegalerie am Kulturforum zu einem „musikalischen Rundgang durch die Passionsgeschichte“ ein. Die neue Audiotour führt ab dem 20. März unter dem Motto „Klingende Bilder“ zu zwölf Gemälden der Sammlung, darunter zu Werken von Hieronymus Bosch und Jan van Eyck. Diese werden in leichter Sprache erklärt, dazu gibt’s passende Musik unter anderem von Johann Sebastian Bach, Thomas Tallis und Anton Bruckner, eingespielt von Sängerinnen und Sängern des RIAS Kammerchors Berlin. Die Tour ist über kostenlos in der Gemäldegalerie zur Verfügung stehende Geräte abrufbar sowie online auf dem eigenen Smartphone. Weitere Informationen: www.klingendebilder.de beziehungsweise www.smb.museum/home/
Literatur: Am Montag, den 25. März ist „Internationaler Tolkien-Lesetag“, den die britische Tolkien Society 2003 ins Leben gerufen hat. Seitdem treffen sich Fans des 1892 geborenen Schriftstellers, um an dem für sie ganz besonderen Tag (schließlich wird im „Herrn der Ringe“ der „Eine Ring“ am 25. März vernichtet) Lieblingsstellen aus der Trilogie oder anderen Tolkien-Werke vorzulesen. So auch in der Bezirkszentralbibliothek „Mark Twain“ in Berlin-Marzahn ab 19 Uhr. Einen Tag später stellen sich gleich drei Hausgäste des Literarischen Colloquiums am Berliner Wannsee mit Kostproben ihrer aktuellen Werke vor. „Wilde Manöver“ ist ein Zürich-Roman von Judith Keller, in dem es unter anderem um zwei junge Frauen, ein vermeintliches Drogengeschäft und einen verschwundenen Lieferwagen geht. Dazu präsentiert Noelle Kröger ihre Comics „Meute“ und „Was bedeutet mir der Werwolf?“ und der belgische Theaterautor Axel Cornil spricht über sein Stück „Rachavol“. Tolkien-Leseabend am 25. März in der Bibliothek „Mark Twain“, www.berlin.de/bibliotheken-mh und „Hausgäste im März“ ab 19.30 Uhr im LCB, www.lcb.de
Theater: Karl Valentin und Liesl Karstadt in bayerisch-brandenburgischer Besetzung, kann das denn gut gehen? Darum kreist die Produktion „Des wird do eh nix“, die am 27. März im Kleinen Theater am Südwestkorso zu sehen ist. Dabei ist die bayerische Karstadt-Besetzung ausgefallen, nur eine Schauspielerin aus Brandenburg steht als Ersatz zur Verfügung. Was zu allerhand skurrilen Missverständnissen führt, und sich dabei den Charakteren von Valentin und Karstadt behutsam annähert. Und Lust macht, sich ausführlicher mit dem Schöpfer von Sprüchen wie „Hoffentlich wird es nicht so schlimm, wie es schon ist“ zu beschäftigen. Informationen auch zum weiteren Programm sowie Tickets: www.kleines-theater.de. Sabine Loeprick