Herr Teuner, welche Bedeutung hat n-tv denn für die Meinungsbildung in Deutschland?
Also, wir dürfen uns nicht überschätzen und behaupten, wir hätten eine so große Bedeutung für die Meinungsbildung wie der Deutschlandfunk oder die FAZ. Aber unterschätzen sollten wir uns auch nicht. Ich würde sagen: Wir tragen unseren Teil dazu bei.
Ist das Nachrichtengeschäft für Sie in Zeiten von Fake News und Digitalisierung schwieriger geworden?
Ja, wir haben eine Zersplitterung des Marktes, wie RTL-Geschäftsführerin Anke Schäferkordt das ja auch in Ihrer Rede zum n-tv-Jubiläum gesagt hat.
Fake News sind ein Problem. Jüngst stand überall in den Zeitungen zu lesen, dass eine ultrakonservative Bewegung versucht hat, die Washington Post in eine Falle zu locken und zu einer Falschmeldung zu verleiten. Ich warte darauf, dass sowas auch in Deutschland passiert. Also, es ist schwieriger geworden durch die Digitalisierung und all diese wabernden Fake-News-Geschichten. Aber ich glaube, wenn man sauber arbeitet, kriegt man die Kurve.
Gerade junge Leute wenden sich ja inzwischen vom klassischen Fernsehen ab. Haben Sie Sorge, dass es das lineare Fernsehen in zehn Jahren vielleicht gar nicht mehr gibt?
Es kann sein, dass das lineare Fernsehen weiter an Bedeutung abnimmt. Aber es kommt ja nicht darauf an, ob n-tv-Inhalte im linearen Fernsehen zu sehen sind oder ob ich sie mir per Abruf auf meinem Handy angucke. Solange die Inhalte seriös sind, ist es ja egal, wo und mit welchem Endgerät ich sie mir anschaue. Wenn wir als Inhalteproduzent weiter gute Arbeit leisten, dann ist alles im grünen Bereich.