Kriminelle haben mit dem Ausspähen sensibler Daten von Bankkunden 2017 erstmals seit vier Jahren wieder mehr Schaden angerichtet als vor Jahresfrist. Auf rund 2,2 Millionen Euro beziffert die Frankfurter Einrichtung Euro Kartensysteme den Bruttoschaden durch sogenannte „Skimming“-Angriffe für das Gesamtjahr. Datendiebe manipulierten im abgelaufenen Jahr wieder deutlich häufiger Geldautomaten, um an Kartendaten und Geheimnummer (PIN) zu kommen.
Wer als Verbraucher Opfer von „Skimming“ geworden ist, muss meist keinen finanziellen Nachteil fürchten. Banken und Sparkassen ersetzen in der Regel daraus resultierende Schäden – vorausgesetzt, Verbraucher sind sorgfältig mit Bankkarte und PIN umgegangen.
Hab Acht!
Wer unbedacht durchs Internet geistert und behauptet „ich habe nichts zu verbergen“, der irrt sich gewaltig. Ein vorsichtiger Umgang mit Daten und Bildern im Internet ist essenziell, um sich vor Datenmissbrauch jeglicher Art zu schützen. Der erste große Facebook-Datenskandal liegt gerade einmal zwei Wochen zurück.
Stille SMS
Bei einer stillen SMS wird Ihr Smartphone vom Verfassungsschutz geortet. Erkennen können Sie die stille SMS normalerweise nicht. Denn Sie erhalten weder ein akustisches Signal, noch eine Benachrichtigung. Trotzdem können Sie Vorkehrungen treffen, um eine stille SMS zu erkennen.
Von Januar bis Juni hat der Verfassungsschutz in Deutschland mehr als 130.000 stille SMS verschickt. Mit einer stillen SMS (auch Silent SMS oder Stealth Ping) kann der Verfassungsschutz den Aufenthaltsort des Smartphone-Besitzers herausfinden, ohne dass dieser etwas davon merkt.
Verhindern können Sie den Empfang einer stillen SMS nur, wenn das Smartphone ausgeschaltet ist und Akku und SIM-Karte entfernt sind. Es gibt aber eine App, die Ihnen dem Empfang stiller SMS anzeigt. Die kostenlose Android-App SnoopSnitch zeigt Ihnen an, wenn Sie eine stille SMS erhalten haben. Für iOS gibt es so etwas leider nicht.
Was bringt der neue EU-Datenschutz?
Ab 25. Mai greift die neue europaweite Datenschutz-Grundverordnung. Aber was steht drin? Ein Überblick:
- Mehr Kontrolle: Persönliche Daten wie Adresse, Bankverbindung, aber auch Freundeslisten, Kontakte und Fotos sind künftig besser geschützt. Nutzer müssen einer Verarbeitung eindeutig zustimmen. Und sie müssen in verständlicher Sprache darüber informiert werden, wie ihre Daten verarbeitet werden.
- Das Recht auf Vergessenwerden: Nutzer bekommen das Recht, personenbezogene Daten wie Informationen über das Privat- oder Berufsleben sowie Fotos im Web löschen zu lassen.
- Der Datenrucksack: Beim Wechsel von einem Anbieter zum anderen hat man künftig das Recht, persönliche Daten wie Mails, Fotos oder Kontakte mitzunehmen. Der Fachausdruck ist „Portabilität“.
- Alarm bei Hackerangriffen: Gibt es Datenschutzverstöße mit Risiken für Nutzer, müssen die betroffenen Unternehmen dies binnen 72 Stunden an nationale Aufsichtsbehörden melden. Auch die Betroffenen selbst müssen alarmiert werden.
- Saftige Strafen: Bei Verstößen gegen die neuen EU-Vorschriften drohen Unternehmen wie Apple, Google oder Facebook Geldstrafen von bis zu vier Prozent ihres weltweiten Jahresumsatzes.