Die Weltgesundheitsorganisation WHO hat 2017 eine Liste mit den Bakterien veröffentlicht, für die am dringendsten neue Antibiotika benötigt werden. Die aufgeführten Erreger sprechen auf gängige Antibiotika und oft auch auf Reserve-Antibiotika nicht mehr an. Die kritischste Gruppe sind demnach Keime, die verstärkt in Krankenhäusern und Pflegeheimen auftreten. Dazu gehören Acinetobacter, Pseudomonas und Enterobakterien einschließlich Klebsiella, E. coli, Serratia und Proteus. Diese sogenannten Krankenhauskeime verursachen ernste und oft tödliche Infektionen wie Sepsis und Lungenentzündung. Besonders problematisch ist, dass sie auf verschiedene Antibiotika nicht mehr ansprechen, darunter Carbapeneme, und auch resistent gegen die Reserveantibiotika der dritten Generation, die Cephalosporine, sind.
Schnabeltiermilch als Waffe
Die Milch des Schnabeltiers könnte sich laut australischen Wissenschaftlern als Hoffnungsträger gegen Antibiotikaresistenzen erweisen. Bereits 2010 wurde entdeckt, dass die Milch des eierlegenden Kloakentieres stark antibakterielle Eigenschaften aufweist. Entscheidend für die antibakterielle Wirkung ist ein spezielles Protein, das Forscher der staatlichen Forschungsbehörde CSIRO und der Universität Deakin nun isolieren und entschlüsseln konnten. Dabei stießen sie auf eine bisher unbekannte 3D-Faltung. Nun hoffen die Wissenschaftler, dass die Milch als neue Waffe im Kampf gegen weltweite Resistenzen gegen Antibiotika dienen könnte. Das Protein verfüge über „antibakterielle Eigenschaften, die das Potenzial haben, Leben zu retten", sagt Forschungsleiterin Janet Newman. Sie hofft, dass man über die Nutzung des neuen Wissens künftig Antibiotika herstellen kann.
Hygiene heute
Die Richtlinien zur Händehygiene beruhen auf den Erkenntnissen von Ignaz Semmelweis (1818–1865). Wie wichtig die richtige Händehygiene ist wird klar, wenn man bedenkt, dass 80 Prozent aller ansteckenden Krankheiten durch die Hände übertragen werden. Gründliches Händewaschen senkt die Anzahl der Keime an den Händen auf bis zu ein Tausendstel. Durch Studien weiß man: In Deutschland halbiert sich durch gründliches Waschen der Hände mit Wasser und Seife das Risiko, an Durchfall zu erkranken.