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WAS MACHT EIGENTLICH...

Leah Remini
Foto: picture alliance / Everett Collection

… Leah Remini?

Als Carrie Heffernan in „King of Queens" hatte sie ihren Durchbruch. Danach war sie in weiteren Serien zu sehen. Über ihre Mitgliedschaft bei Scientology veröffentlichte sie ein Buch und eine TV-Doku. In dem TV-Film „What about Barb?" spielt sie die Hauptrolle.

Leah Remini hat in letzter Zeit vor allem mit der Aufarbeitung ihrer 30-jährigen Mitgliedschaft bei der Sekte Scientology Schlagzeilen gemacht. Nachdem sie sich 2013 von den Scientologen getrennt hatte, machte sie ihre Erfahrungen in ihrem Buch „Surviving Hollywood and Scientology" (2015) und der achtteiligen Fernseh-Dokumentation „Scientology and the Aftermath" (2016/17) publik. Während ihrer Scientology-Zugehörigkeit hat die Schauspielerin der Organisation mehrere Millionen US-Dollar gespendet. Durch die öffentliche Nachfrage nach dem Verbleib der Ehefrau des Scientologen-Chefs David Miscavige im Jahr 2006 waren Remini und ihre Familie jahrelangen Verhören und Gehirnwäschen ausgesetzt. Sie verließ 2013 die Organisation, der sie Korruption und Missbrauch ihrer Mitglieder vorwarf: „Keine Religion darf eine Familie auseinanderbringen oder jemand unter dem Deckmantel der Religion missbrauchen", heißt es in Reminis Buch. Vor ein paar Monaten berichtete sie in einem Interview der Zeitschrift „People", dass die Scientologen von ihr erwartet hätten, neue Mitglieder zu gewinnen. So sei sie wiederholt bedrängt worden, ihren „King of Queens"-Kollegen Kevin James zur Sekte zu lotsen: „Erst nach einer Weile lassen sie einen dann damit in Ruhe. Aber es wird normalerweise erwartet, dass man andere Menschen bekehrt, vor allem, wenn man neun Jahre lang mit ihnen zusammengearbeitet hat", verrät Remini.

„Man glaubt, weil man es will"

Die Scientologen haben diese Behauptung der Schauspielerin inzwischen zurückgewiesen: „Wieso kommt Remini jetzt damit? Sie hat bereits ein ganzes Buch über uns geschrieben und nichts davon erwähnt."

Remini mit ihren „King of Queens“-Kollegen Kevin James (rechts) und Jerry Stiller.
Remini mit ihren „King of Queens"-Kollegen Kevin James (rechts) und Jerry Stiller. Foto: imago / ZUMA Press

Remini, die bereits als junges Mädchen mit Scientology in Berührung kam, hat sich seit ihrem Austritt zu einer der schärfsten Kritikerinnen der Organisation entwickelt. „Wenn man drin ist, hinterfragt man nicht. Man glaubt, weil man es glauben will", betont die 48-Jährige. Die negative Seite der Organisation würde von den Mitgliedern ferngehalten und ein Austausch untereinander über Ängste und Sorgen verhindert. „Wenn wir das wirklich Böse in unserer Welt entlarven wollen, müssen wir uns zusammentun und etwas dagegen tun", fordert Remini auch andere Betroffene zu mehr Widerstand auf. Die im Dezember 2016 gestartete Fernseh-Dokumentation „Leah Remini – Scientology and the Aftermath" war ein großer Erfolg in den USA und gewann im Vorjahr den TV-Preis Emmy als herausragende Informations-Serie, sodass der Sender A&E Networks gerade dabei ist, die dritte Staffel zu produzieren. Dort wollen Remini und ihr Co-Autor Mike Rinder noch tiefer in die Welt der Scientologen eintauchen, um deren Missbrauchs-Praktiken zu beleuchten. Weil die Doku für den Sender zu einem Quoten-Hit geworden ist, will er mit Remini künftig auch anderweitig zusammenarbeiten. Ein entsprechender Vertrag über neue improvisierte TV-Sendungen ist bereits unterzeichnet worden, nähere Details sind aber noch unbekannt. Auch Remini hält sich über Inhalte bedeckt, sie wolle „mutige Stories" erzählen. Aber ob es dort weitere Enthüllungen über Scientology geben wird, war ihr jetzt noch nicht zu entlocken. Als Schauspielerin wollte Remini im Vorjahr wieder durchstarten, nachdem es in letzter Zeit meist bei Gastrollen in TV-Serien und der Mit-Moderation einer Talk-Show (2010/2011) geblieben war. In der CBS-Sitcom „Kevin can wait" war sie ab 2017 an der Seite ihres „King of Queens"-Partners Kevin James zu sehen. In der ersten Staffel hatte sie eine Gastrolle, ihr Part wurde danach aber zu einer Hauptrolle ausgebaut. Wegen geringen Zuspruchs und zu hoher Kosten wurde die Serie aber nach der zweiten Staffel im April 2018 abgesetzt. Trotz dem vorzeitigen Serien-Aus schwärmt Remini von dieser Arbeit. Sie sei zu einem Zeitpunkt gekommen, zu dem sie Aufmunterung gebraucht habe: „Wieder täglich mit Kevin James zu arbeiten, war ein Geschenk des Himmels. Ich habe jeden Tag gelacht und werde das jetzt am meisten vermissen." Jetzt hofft Remini darauf, dass der gerade abgedrehte Pilotfilm „What about Barb?", in dem sie die Hauptrolle der Psychologin Dr. Suzanne Marvin spielt, bei den TV-Bossen und dem Publikum so gut ankommt, dass daraus die geplante neue Serie werden kann. Die Komödie ist die weibliche Version des Klassikers „What about Bob?", mit dem Richard Dreyfuss und Bill Murray 1991 einen großen Kino-Erfolg hatten.

Freundschaft mit Jennifer Lopez

Privat ist Leah Remini eng mit Jennifer Lopez befreundet, die während der umfangreichen Renovierung ihres Hauses 2009 sogar drei Monate bei ihr gewohnt hatte. 2014 waren die beiden Kolleginnen in einen gemeinsamen Unfall verwickelt: Ein betrunkener Fahrer hatte den Geländewagen gerammt, in dem Remini mit ihrer Tochter Sofia und Lopez mit ihren Zwillingen Max und Emme saßen. Zum Glück blieben alle unverletzt.

Ehrenamtlich engagiert sich Remini heute in zahlreichen Organisationen, von Greenpeace über Kinderhilfsorganisationen und Kinderkliniken bis hin zum Jane-Goodall-Institut und der Unterstützung ehemaliger Soldaten und ihrer Familien.

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