Das Magierduo Golden Ace ist auf großer Deutschland-Tournee. Zum ersten Mal präsentieren Alexander Hunte und Martin Köster ihre Show in Saarbrücken und bringen das Publikum zum Staunen.
Herr Hunte, Herr Köster, haben Sie je einen Zauberkasten als Kind geschenkt bekommen?
Tatsächlich nicht, das Vergnügen hatte ich leider nie.
Wodurch kam Ihre Begeisterung für das Zaubern, aber vor allem auch der Wunsch, selbst zaubern zu wollen?
Alexander Hunte: Bei mir war es mein Opa, der mich mit der Zauberei in Berührung brachte. Er hatte, als ich ein kleiner Junge war, einen Bewegungsmelder im Wohnzimmer und tat immer so, als würde er das Licht mit einem Fingerschnipsen anmachen können. Eines Tages machte ich es ihm nach, und es funktionierte ebenfalls. Seither hat mich der Gedanke, zaubern zu wollen, nicht mehr losgelassen.
Sie stammen beide aus Barsinghausen haben sich aber kurioserweise dort nicht kennengelernt, sondern in Regensburg. Wie kam das und weshalb wollten Sie fortan gemeinsam auftreten?
Martin Köster: Wir haben uns in einem kleinen Varieté im Süden von Deutschland kennengelernt, in dem wir beide aufgetreten sind. Es war ein Varieté, bei dem viele Künstler getestet wurden, und dort waren wir an der letzten Stelle gelistet. Da die anderen Künstler überzogen hatten, wurden unsere Auftritte zusammengelegt. Wir hatten dann nur die Pause, um unser Programm zusammenzulegen. Das hat dann auf Anhieb so gut geklappt, und wir haben dann recht schnell festgestellt, dass der Unterhaltungswert für das Publikum viel höher ist, wenn man sich auf der Bühne gegenseitig die Bälle zuspielen kann. Die Show wird dann lebendig.
Herr Hunte, Sie haben Physik studiert, Sie, Herr Köster, Jura. Wie haben Ihre Eltern reagiert, als Sie offenbarten, der Zauberei beruflich nachgehen zu wollen?
Alexander Hunte: Am Anfang waren unsere Eltern skeptisch. Erst als die Auftritte etwas größer wurden, wuchs auch deren Vertrauen in die Zauberkunst. Das Studium haben wir ja beide noch nebenbei mit Bachelor und Diplom abgeschlossen. Es ist immer gut, einen Plan B zu haben. Das konnten wir unseren Eltern auch so verkaufen. (lacht)
Schon der Name „Golden Ace" verrät, dass Sie die Zauberei mit Karten beherrschen. Worauf kommt es dabei an?
Martin Köster: Es ist richtig, dass unser Name beinhaltet, dass wir auch mit der Kartenmagie vertraut sind. Früher hatten wir sehr viele Kartenkunststücke in unserer Show. Da unsere Säle immer größer geworden sind, wurden die Spielkarten leider irgendwann zu klein, da die Gäste die Karten nicht mehr so gut sehen konnten. Ein Kartenkunststück haben wir allerdings nie aus unserer Show geschmissen: Unserem Namen zu Ehren.
Sie fordern Ihr Publikum dazu auf, genau hinzuschauen und sind sich sicher: „Je mehr Sie zu sehen gedenken, desto leichter ist es, Sie zu täuschen." Sie lenken unsere Aufmerksamkeit und genau deshalb kommen wir dem Geheimnis nicht auf die Spur, stimmt‘s? Wie viel Psychologie steckt in der Magie?
Alexander Hunte: Generell gibt es mehrere Teilbereiche der Magie, welcher wir uns bedienen. Der Zuschauer soll bei uns hinterher nicht wissen, ob ein Kunststück mittels der Hypnose, der Psychologie oder aber der Willensbeeinflussung durchgeführt wurde. Gerne dürfen die Gäste bei uns rätseln, in welchem Bereich wir uns gerade befinden. Manchmal kann man dabei auch etwas lernen.
In Ihrer Show spielen Sie mit einem Messer. Das bringt einen ziemlichen Thrill. Werden wir dieses Kabinettstück in Saarbrücken sehen?
Martin Köster: Aber selbstverständlich. Es ist eines der Kunststücke, bei dem den Gästen ein kleiner Schauer über den Rücken läuft. Eines unserer Lieblingskunststücke.
Sie beziehen auch Einzelne aus dem Publikum mit ein. Das Publikum wird sozusagen Teil der Show. Das ist meist recht amüsant. Besteht die Gefahr, dass dabei ein Trick vereitelt wird oder gelingt immer alles mit diesen Zauber-Laien?
Martin Köster: Dadurch, dass wir häufig Gäste auf die Bühne holen, wird die Show unberechenbar. Es ist manchmal nicht so ganz leicht vorherzusehen, wie sich unsere Gäste verhalten. Dies macht aber auch einen besonderen Reiz der Show aus, und das merkt das Publikum auch. Die Show ist dadurch echt. Mittlerweile haben wir durch die vielen Shows auch so viel Erfahrung gesammelt, dass die Kunststücke funktionieren. Und falls nicht, zaubern wir das Publikum einfach schnell weg.
Sie gastieren zum ersten Mal im Saarland. Was wissen Sie über unsere Region?
Alexander Hunte: Da wir das Saarland zum ersten Mal bereisen, sind wir sehr gespannt, welche neuen Eindrücke wir sammeln dürfen. Leider verlassen wir das Saarland noch am gleichen Abend nach unserer Show, aber den Nachmittag vor der Show werden wir nutzen, um uns ein wenig umzusehen. Es ist aufregend, so viele Gegenden von Deutschland in so kurzer Zeit bereisen zu dürfen. Da nehmen wir gerne alles an Eindrücken in uns auf. Gehört haben wir, dass das Saarland eine sehr schöne Landschaft bietet. Wir werden das überprüfen. (lacht)
Wie sehe Ihr Super-Zauber aus, den Sie gerne mal erfinden würden?
Alexander Hunte: Wir mögen Kunststücke, die nicht nur einen optischen Effekt haben, sondern auch einen Nachklang in den Gedanken auslösen. Dies war uns bei der Kreation unserer neuen Show sehr wichtig, und wir glauben, dass uns in der neuen Show auch der ein oder andere „Super-Zauber" gelungen ist.