Toni Morrison fing spät an zu schreiben. Aber dann erkannte sie, dass sie gegen den Gedächtnisverlust ihrer Landsleute anschreiben musste, die sich an „nichts erinnern, das länger als drei Monate" her ist. So enthüllt ihr fünfter Roman „Menschenkind", der ihr den Pulitzer-Preis einbrachte, unglaublich schockierende Einzelheiten des Alltags der schwarzen Sklaven in den USA. In „Paradise", 1998 erschienen, spürte sie der vergessenen Gründung rein schwarzer Städte nach, die nach Ende der Sklaverei entstanden, befasste sich in „Jazz" mit Harlem in den 30er-Jahren, ging in „Mercy" auf den Beginn der Sklaverei in den USA gegen Ende des 17. Jahrhundert zurück. Ihre Romane haben ihren Lesern eine neue unbekannte Welt eröffnet. Als Nobelpreisträgerin hat sie sich nie auf einen Sockel stellen lassen. „Ich möchte weiterhin zwanglos bleiben können und auch mal Unrecht haben. Wenn mir etwas wirklich wichtig ist, dann behandle ich es in den Romanen oder in Essays oder in Vorlesungen." Anfang August ist sie mit 88 Jahren in New York gestorben.
KULT[UR]
Foto: Getty Images / AleksandarGeorgiev
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