Das umstrittene Atomkraftwerk im elsässischen Fessenheim wird womöglich länger laufen als geplant: Es soll nach den Worten des französischen Umweltministers François de Rugy noch „in der Amtszeit von Präsident Emmanuel Macron", also bis spätestens 2022, vom Netz gehen.
Grundsätzlich werde zwar am Plan, Fessenheim 2019 herunterzufahren, festgehalten. Ob das umsetzbar ist, ist jedoch derzeit fraglich: Fessenheim soll eigentlich erst abgeschaltet werden, wenn ein neuer Reaktor in Flamanville ans Netz geht. Dieser „Europäische Druckwasserreaktor" (EPR) gilt als sicherer als bisherige Techniken. Seine Fertigstellung verzögert sich jedoch. Laut Umweltminister de Rugy wird nun erwogen, beide Ereignisse zu entkoppeln. Denn weder der Kraftwerksbetreiber EDF noch die staatliche Atomaufsicht könnten ein Datum für die Inbetriebnahme des neuen EPR nennen.
Das AKW Fessenheim ist das älteste aktive in Frankreich und gilt Kritikern seit Jahrzehnten als Sicherheitsrisiko.