Steigende Zahl von Obdachlosen
Die Zahl der Menschen ohne Wohnung ist in Deutschland nach einer Schätzung im vergangenen Jahr auf 678.000 gestiegen. Davon lebten 2018 etwa 41.000 Menschen ohne jegliche Unterkunft auf der Straße. „Gegenüber dem Vorjahr 2017 bedeutet dies einen Anstieg bei der Jahresgesamtzahl um 4,2 Prozent", sagte die Geschäftsführerin der Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe, Werena Rosenke, den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. Dabei sei die Zahl der wohnungslosen Menschen ohne Fluchthintergrund weniger stark gestiegen (plus 1,2 Prozent) als die der wohnungslosen anerkannten Geflüchteten (plus 5,9 Prozent).
Laut Schätzung des Verbands lag die Zahl der wohnungslosen Kinder und Jugendlichen bei acht Prozent aller Wohnungslosen. Als Hauptgründe für die steigende Zahl von Menschen ohne ein Dach über dem Kopf nannte Rosenke das unzureichende Angebot an bezahlbarem Wohnraum, die Schrumpfung des Sozialwohnungsbestandes und die Verfestigung von Armut. (dpa)
Schutz für Paketboten
Noch vor dem Weihnachtsgeschäft sollen Paketboten in Deutschland besser vor Ausbeutung geschützt werden. Der Bundesrat billigte ein entsprechendes Gesetz. Damit soll sichergestellt werden, dass Sozialbeiträge korrekt gezahlt werden. Mit dem Gesetz wird die sogenannte Nachunternehmerhaftung auf die Paketbranche ausgeweitet. Die Versandunternehmen sollen also dafür haften, wenn Subunternehmer keine Sozialbeiträge bezahlen. Das soll dazu führen, dass Paketboten in jedem Fall sozial abgesichert sind. Viele von ihnen sind bei Subunternehmen angestellt, die wegen schlechter Bezahlung ebenso in der Kritik stehen wie wegen Verstößen gegen das Arbeitsrecht.
Teure Wohn-Container
Weil nur noch wenig neue Flüchtlinge kommen, will der Senat von Berlin die 15 Grundstücke wieder frei machen, auf denen sogenante Tempohomes errichtet worden waren. Die Wohnkisten waren von Anfang an als Provisorium gedacht. Sie sollten nach drei Jahren wieder abgerissen werden, weil sie nur nach dem Flüchtlingsbaurecht genehmigt waren. Die mit dem Abbau beauftragte landeseigene Immobiliengesellschaft BIM schätzt die Kosten für den Rückbau auf 47 Millionen Euro. Diese Summe addiert sich zu den Baukosten von 91 Millionen Euro. Die Anlagen mit insgesamt 4.000 Plätzen wurden 2016, also kurz nach dem Höhepunkt der Flüchtlingskrise gebaut. Derzeit stehen 500 Plätze wieder leer. Alles in Allem hat sich damit die Unterbringung der Flüchtlinge in den Containern als ziemlich teuer entpuppt: Teilweise kostete die Nacht für einen Flüchtling rechnerisch mehr als 100 Euro. Sibylle Meister, für die FDP im Berliner Abgeordnetenhaus, versteht nicht, warum nun erneut so viel Geld für den Abbau von Containern ausgeben soll, während anderswo Bedarf herrscht: „Wir brauchen überdachte Plätze", sagte Meister. Sie sieht Bedarf für die Kältehilfe, für Obdachlose oder auch für Studenten.
„Grünes Licht" für die Volkszählung 2021
Nach der Einigung von Bund und Ländern über die Kosten für die Volkszählung im Jahr 2021 haben der Bundestag und Bundesrat grünes Licht für den nächsten Zensus gegeben. Die Abgeordneten billigten den vom Vermittlungsausschuss erzielten Kompromiss zur Kostenverteilung. Dafür stimmten die Koalitionsfraktionen von Union und SPD sowie die Linke und die AfD. Die FDP und die Grünen votierten dagegen. Wer befragt wird, kann seine Angaben auch per E-Mail oder Brief machen.
Weltwirtschaft im Tief
Die Aussichten für die Weltwirtschaft trüben sich weiter ein. Wie das Münchner Ifo-Institut mitteilte, sinkt das von ihm erhobene Weltwirtschaftsklima im vierten Quartal von minus 10,1 auf minus 18,8 Punkte. Das ist der tiefste Stand seit dem Frühjahr 2009. Sowohl die Lagebeurteilung als auch die Erwartungen gaben deutlich nach. „Die Weltkonjunktur kühlt sich weiter ab", kommentierte Ifo-Präsident Clemens Fuest die Umfrage. Das Wirtschaftsklima verschlechtere sich in nahezu allen betrachteten Regionen. „In den Schwellenländern kommt die Abwärtsbewegung im Wesentlichen aus Asien, in den fortgeschrittenen Volkswirtschaften hauptsächlich aus den USA." Die 1.230 befragten Experten aus 117 Ländern erwarten ein deutlich schwächeres Wachstum des Welthandels, einen schwächeren privaten Konsum und eine niedrigere Investitionstätigkeit.
EU verschenkt 20.000 Zugtickets an 18-Jährige
Mit dem Zug die Europäische Union kennenlernen: 18-Jährige können sich ab sofort für kostenlose Fahrkarten bewerben. Die EU-Kommission verschenkt 20.000 Tickets. Die Bewerbungsfrist endet am 28. November. Gereist werden kann dann im nächsten Jahr. Das „Discover-EU"-Programm gibt es bereits seit eineinhalb Jahren. Und es kommt wohl an: In den bisherigen drei Bewerbungsrunden hat die EU rund 50.000 Tickets vergeben. Fast 275.000 Interessenten hatten sich darum beworben. Spitzenreiter war bislang Italien: Rund 46.000 junge Italiener hatten versucht, eines der kostenlosen Tickets zu ergattern. Auf Platz zwei liegt Deutschland mit knapp 43.000 Bewerbungen.