Betrug, Mehrwertsteuertricks und Insolvenzen haben 2017 in den öffentlichen Kassen der EU 137 Milliarden Euro Steuerausfall verursacht. Nach Angaben der EU-Kommission gab es dabei zwischen den Staaten erhebliche Unterschiede. In Rumänien war die sogenannte Mehrwertsteuerlücke mit 36 Prozent am höchsten, es folgen Griechenland (34 Prozent) und Litauen (25 Prozent). Die sogenannte Mehrwertsteuerlücke entspricht der Differenz zwischen den erwarteten und den tatsächlich erzielten Mehrwertsteuereinnahmen. Insgesamt ist der Trend aber positiv: 2016 waren die Ausfälle noch um zehn Milliarden höher, für 2018 wird erneut weniger Verlust erwartet. „Das günstige Wirtschaftsklima und einige kurzfristige politische Lösungen, die die EU eingeführt hat, haben 2017 zur Reduzierung der Mehrwertsteuerlücke beigetragen", sagte EU-Wirtschaftskommissar Pierre Moscovici. Er sprach sich für eine umfassende Reform des Mehrwertsteuersystems aus.
Um Betrug einzudämmen, soll demnach bei grenzüberschreitendem Handel zwischen Unternehmen in unterschiedlichen EU-Staaten Mehrwertsteuer erhoben werden. Derzeit sind diese Geschäfte von der Steuer ausgenommen.