Trotz einer kleinen Erholung im vergangenen Jahr 2021 ist die Lage in den saarländischen Wäldern sehr angespannt. Jede Baumart leidet mehr oder weniger stark an den Folgen des Klimawandels und der letzten heißen Sommer seit 2018. Eine Auswahl.
2021 war ein anstrengendes Jahr für die Eiche, da der Schädlingsbefall im vergangenen Jahr besonders hoch war. Blattfressende Raupen, sogenannte Eichenfraßgesellschaften und Eichenmehltau, sorgten dabei für einen schlechteren Kronenzustand als noch im Jahr 2020. 46 Prozent des Eichenbestands weisen mittlerweile deutliche Schäden auf und nur noch jeder zehnte Baum hat keinen erkennbaren gesundheitlichen Makel. Wie die Buche ist die Eiche im Saarland weit verbreitet. Ihr Flächenanteil liegt bei 21 Prozent.
Die Kiefer kommt mit den Veränderungen des Klimas bisher relativ gut zurecht. Nur 16 Prozent des Baumbestands weist deutliche Schäden auf, und über 40 Prozent aller Kiefern sind sogar frei von feststellbaren Schäden. Die Baumart macht landesweit circa sechs Prozent aller Bäume aus.
Nur 15 Prozent aller Buchen im Saarland weisen keine Schäden auf. Gerade die drei zurückliegenden trockenen Jahre von 2018 bis 2020 haben der Baumart sehr zu schaffen gemacht. Besonders an den älteren Buchen lassen sich oft Schäden an den Kronen feststellen. Annährend ein Viertel aller Bäume in den saarländischen Waldgesellschaften sind Buchen, auch da das Saarland im natürlichen Ausbreitungsgebiet der Buche liegt. Der saarländische Umweltminister Reinhold Jost: „Unsere Hoffnung liegt darin, dass sich insbesondere jüngere Buchen an verändernde Klimaverhältnisse anpassen können."
Der Borkenkäfer setzt der Fichte in den vergangenen Jahren zunehmend zu. Auch wenn es im letzten Jahr durch das kühle und feuchte Wetter nicht zu einem so schlimmen Befall wie in den Vorjahren kam, gibt es keine Baumart mit einer höheren Absterberate als die Fichte im Saarland. Fast jeder zweite Baum weist deutliche Schäden auf und fast 30 Prozent der für den saarländischen Waldzustandsbericht überprüften Bäume hat Borkenkäferbefall.
Die Globalisierung hat zu starken Absterbeerscheinungen der Esche geführt. Seit 2013 breitet sich hier das aus Japan eingeschleppte sogenannte Falsche Weiße Stängelbecherchen aus, ein Pilz, der ein Eschentriebsterben an der Gemeinen und der Schmalblättrigen Esche verursacht. Hinzu kommen auch bei der Esche Insekten als Schädlinge. Auch wenn sich der Baumbestand im letzten Jahr wieder leicht erholen konnte, ist unklar, ob die Esche sich nachhaltig erholen kann.